Kleine Menschen mit großen Sorgen: 6112 Gefährdungsmeldungen des Kindeswohls sind 2023 bei den oö. Bezirksverwaltungsbehörden eingegangen. In 146 Fällen musste das Kind tatsächlich aus der Familie genommen und in einer sozialpädagogischen Einrichtung oder bei einer Pflegefamilie untergebracht werden.
Die Kindesabnahme sei eine „sehr sensible Abwägung der gelinderen Mittel“, meinten Jugendschutzlandesrat Michael Lindner (SPÖ) und die Leiterin der Kinder- und Jugendhilfe Theresia Schlöglmann in ihrer Pressekonferenz am Donnerstag. Ziel sei es, nach Möglichkeit das Kind wieder nach Hause zu bringen.
Anzahl ist gesunken
Im Vergleich zu 2019 sei die Anzahl der Gefährdungsmeldungen von 6352 auf 6112 gesunken. Auch die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die außerhalb ihrer Familien betreut werden müssen, gehe „sukzessive zurück“, so Schlöglmann. Aktuell befinden sich 1545 Kinder und Jugendliche – in Oberösterreich gibt es laut Lindner gut 250.000 Minderjährige – in einer sogenannten vollen Erziehung.
„Gutes Angebot der Sozialen Dienste“
Der Landesrat führt den Rückgang sowohl auf das „gute Angebot der Sozialen Dienste“ zurück. So wurden etwa laut Statistik 2023 in den oö. Kinderschutzzentren 9024 Beratungen in Anspruch genommen. Aber es wurden auch 7088 „mobile Hilfen“ für belastende Familiensituationen oder zur Erziehungsunterstützung gezählt.
Stärkeres Augenmerk auf Prävention
Mit einem neuen Kinder- und Jugendhilfegesetz für Oberösterreich, das derzeit in Ausarbeitung ist, soll der Fokus künftig noch mehr auf die Prävention gelegt werden. Dafür müssten relevante Systeme wie Schule, Medizin und Sozialarbeit besser vernetzt werden, kündigte Lindner an.
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