Klage in Straßburg

Freie Pussy-Riot-Sängerin kämpft für ihre Kolleginnen

Ausland
21.10.2012 11:04
Die auf Bewährung freigelassene russische Pussy-Riot-Sängerin Jekaterina Samuzewitsch will sich für ihre inhaftierten Bandkolleginnen einsetzen. Sie klagt beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg gegen die Urteile gegen Pussy Riot und die Haftbedingungen ihrer Mitglieder, auch im Namen ihrer Kolleginnen Marina Alechina und Nadeschda Tolokonnikowa.

"Wir werden dafür kämpfen, dass auch Mascha und Nadja freikommen", sagte Samuzewitsch in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP. Ihre Freilassung auf Bewährung habe keinen Keil zwischen sie und die anderen Bandmitglieder getrieben, so die Musikerin.

"Da wir uns als Gruppe sehen, alle drei zusammen, ist das ein Sieg. Zumindest eine von uns wurde freigelassen, selbst wenn es eine Bewährungsstrafe ist." Die Sängerin sagte, sie schreibe Alechina und Tolokonnikowa über deren Anwälte täglich Briefe, die beiden inhaftierten Bandmitglieder antworteten auf demselben Weg. "Es ist wichtig, in Kontakt zu bleiben."

"Mit legalen Methoden kämpfen"
Samuzewitsch kündigte an, in der Berufung vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg "einfallsreich" zu sein und "mit legalen Methoden zu kämpfen". Die drei Frauen waren im August wegen "Rowdytums" und Anstiftung zu religiösem Hass zu je zwei Jahren Haft verurteilt worden.

Die Band hatte in der Moskauer Christus-Erlöser-Kathedrale ein "Punkgebet" gegen den heutigen Präsidenten Wladimir Putin aufgeführt. Samuzewitsch war im Berufungsverfahren auf Bewährung freigekommen, weil sie schon wenige Sekunden nach Betreten der Kirche festgenommen worden war und daher an der Aktion nicht mehr teilnahm. Die Sängerin zeigte sich auch schockiert darüber, wie weit Putin in der Zeit ihrer Untersuchungshaft demokratische Rechte eingeschränkt habe.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele