Beschuss aus Israel

Salafistenführer starb bei Angriff auf Gazastreifen

Ausland
14.10.2012 13:56
Die israelische Armee hat am Sonntag bestätigt, bei gezielten Angriffen im Gazastreifen einen der wichtigsten Chefs der radikalen Salafisten sowie zwei weitere Palästinenser getötet zu haben. Israel macht den 43-jährigen Hisham al-Saedini für mehrere Anschläge und Raketenangriffe auf Israel verantwortlich. Zuvor hatten bereits israelische Medien über die Verluste bei den Palästinensern durch die Luftangriffen vom Samstagabend berichtet.

Nach Angaben palästinensischer Sicherheitsvertreter und der israelischen Armee wurden al-Saedini alias Abu al-Walid al-Makdissi und sein Mitfahrer getötet, als sie auf einem Motorrad im Flüchtlingslager Jibaliya unterwegs waren. Al-Saedini plante laut der israelischen Armee einen Angriff an der Grenze zum ägyptischen Sinai-Gebiet.

Wenige Stunden später wurden bei einem weiteren israelischen Luftangriff auf ein Motorrad in der Nähe von Khan Yunes im Süden des Gazastreifens ein 23-jähriges Mitglied der Palästinensischen Volksbefreiungsfront getötet und ein weiterer radikaler Palästinenser verletzt.

Israel bombardierte am Samstag ein Lager der Hamas
Als Reaktion auf einen palästinensischen Raketenabschuss auf den Süden Israels am Freitag hatte die israelische Luftwaffe bereits am Samstagmorgen drei Angriffe auf den Gazastreifen geflogen. Am Samstagabend bombardierte sie ein Trainingslager des bewaffneten Arms der radikalislamischen Hamas. Zu dem Raketenangriff auf Israel bekannte sich die Bewegung Madshlis Shura al-Mudshahedin, ein Zusammenschluss mehrerer radikaler Salafisten-Gruppierungen, zu deren Mitbegründer al-Saedini zählt.

Al-Saedini gilt als Chef der radikalen Salafisten-Gruppe Tawhid und Jihad. Die ursprünglichen Verbündeten der Hamas gehören inzwischen zu ihren schärfsten Kritikern im Gazastreifen: Sie werfen der seit Sommer 2007 regierenden Hamas vor, bei der Umsetzung des islamischen Rechts und im Kampf gegen Israel nicht radikal genug zu sein. Im Gegensatz zu allen anderen Palästinenserbewegungen stehen die salafistischen Gruppierungen der Ideologie von Al-Kaida nahe.

Al-Saedini, der einen jordanischen Pass besitzt, wurde von der Hamas inhaftiert, im August 2012 aber auf Vermittlung Jordaniens wieder freigelassen. Er zählte auch zu jenen inhaftierten Salafisten, die im April 2011 mit der Entführung des italienischen Journalisten und Friedensaktivisten Vittorio Arrigioni freigepresst werden sollten. Noch vor Ablauf des Ultimatums an die Hamas hatten die salafistischen Entführer jedoch ihr Opfer getötet.

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