Die Flugunfallkommission hatte am Vormittag die letzten Arbeiten an Ort und Stelle abgeschlossen. Gegen Mittag wurde mit der Bergung des Wracks begonnen. "Zunächst werden die Flügel und die Propeller abmontiert, ehe das Kleinflugzeug in Teilen abtransportiert wird", schilderte Christoph Kirchmair, Bezirkspolizeikommandant von Innsbruck-Land. Die Propeller werden bei der Herstellerfirma in Deutschland begutachtet und näher untersucht.
"Schwingt mit, dass Menschen ihr Leben verloren haben"
Die Arbeiten wurden von einer Bergefirma durchgeführt, auch die Feuerwehr war mit schwerem Gerät am Unglücksort. Für die Florianijünger war es nach der Bergung der Opfer am Sonntag eine weitere Belastungsprobe. "Natürlich schwingt immer mit, dass hier sechs Menschen ihr Leben verloren haben", so Feuerwehrkommandant Reinhard Ribis.
Nach der Bergung folgen nun die technischen Untersuchungen am Wrack des Flugzeugs: "Dabei werden Spezialisten - vorstellbar wie bei der Krimiserie CSI - das Wrack genau untersuchen, um herauszufinden, ob Teile bereits in der Luft beschädigt waren oder erst dann durch den Aufprall", erklärte Peter Urbanek, Leiter der Unterschungen. Zudem werde auch der Pilot selbst genau beleuchtet: "Wir werden prüfen, welche Lizenz er hatte, welche Zusatzprüfungen, wie viele Flugstunden etc.", so Urbanek.
Erinnerungslücken bei leicht verletztem Überlebenden
Die beiden Überlebenden befanden sich am Dienstag weiterhin in ärztlicher Betreuung in der Innsbrucker Klinik. Der Zustand des Schwerverletzten sei nach Angaben eines Kliniksprechers "unverändert".
Eine Befragung des leicht verletzten Opfers zum Unfallhergang am Montag hatte keine neuen Erkenntnisse gebracht. Der Mann habe sich vorerst an nicht viel erinnern können, erklärte Karin Schiffmann, Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Er dürfte zu einem späteren Zeitpunkt nochmals befragt werden, so Schiffmann.
Pilot und fünf Passagiere starben bei Absturz
Das Flugzeug war am Sonntag kurz vor 7.30 Uhr oberhalb von Ellbögen im Bezirk Innsbruck-Land abgestürzt. An Bord der zweimotorigen Cessna befanden sich der Pilot aus dem Bezirk Zell am See und sieben Fluggäste aus dem Zillertal. Für den Piloten und fünf Passagiere kam jede Hilfe zu spät. Ein Insasse überlebte mit leichten Verletzungen, ein zweiter wurde mit schweren Verletzungen in die Innsbrucker Klinik eingeliefert.
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