Experten warnen:

Europa muss gegen gefährliche Tropen-Mücken kämpfen

(Bild: APA/dpa/Stephan Jensen)

Gefährliche Mücken aus den Tropen breiten sich mehr und mehr in europäischen Ländern aus. Experten sehen eine Bedrohung durch Krankheiten wie Chikungunya- oder Dengue-Fieber, die von den Moskitos übertragen werden. Sie fordern, den Kampf gegen die Insekten aufzunehmen und die Menschen besser zu schützen.

So werde beispielsweise die Asiatische Tigermücke (Bild) seit etwa 30 Jahren zunehmend auch außerhalb Asiens heimisch und verbreite sich inzwischen sogar schon in der Schweiz. "Aktuell ist sie in 28 Ländern auf allen Kontinenten - außer Australien und der Antarktis - zu finden", schreibt ein internationales Team um Giuliano Gasperi von der Universität im italienischen Pavia im Leitartikel des Online-Journals "PLOS Neglected Tropical Diseases".

Um die Ausbreitung der gefährlichen Mücken einzudämmen, fordern die Wissenschaftler eine enge Zusammenarbeit von Experten, Gesundheitseinrichtungen und Medien. "Eine fachübergreifende Beobachtung und eine Spezialeinheit, die mit einer informierten Öffentlichkeit zusammenarbeitet, wäre wohl die beste Möglichkeit, den Kampf gegen diese neue Bedrohung in Europa zu gewinnen."

Mücken übertragen gefährliche Krankheiten
Die Asiatische Tigermücke kann das Dengue-Virus und eine Reihe anderer tropischer Erkrankungen übertragen. Sie ist eigentlich in den asiatischen Tropen beheimatet - wurde den Forschern zufolge aber mittlerweile schon in Ländern wie Italien, Frankreich, Spanien, Griechenland und der Schweiz nachgewiesen.

Die Tigermücke, mit weißen Streifen auf Beinen und Rücken, kommt ursprünglich aus Südostasien. Durch Eier und Larven, beispielsweise in gebrauchten Autoreifen oder Schnittblumen, verteilen sich die Tiere über die Handelswege in andere Länder. Die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit hat schon vor mehr als zwei Jahren darauf hingewiesen, dass das Insekt etwa mit Glücksbambus verstärkt nach Europa importiert wird.