Ein alter, im Zuge der BVT- und der zu Ibiza angestellten Hintermann-Ermittlungen erstellter Aktenvermerk offenbart neue Einblicke in die blauen Drähte des Russen-Spions Jan Marsalek. Der Vermerk legt nahe, dass durch die Drähte des ehemaligen Wirecard-Vorstands die rechtswidrige Hausdurchsuchung im BVT indirekt „angeregt“ und auch die Landtagswahl in Niederösterreich indirekt beeinflusst worden sein könnte. Umstände, die FPÖ-Chef Herbert Kickl am Donnerstag im U-Ausschuss erklären soll.
Das Spionagenetzwerk rund um Jan Marsalek und Egisto Ott wird immer blauer – und brisanter. Wie Chatnachrichten belegen, hatte die FPÖ, zumindest unter dem einstigen Klubobmann Johann Gudenus, einen direkten Draht zum weltweit gesuchten Russen-Spion. Ausgehend von Marsalek wurden über den blauen Mittelsmann Nachrichten und Informationen ausgetauscht, die politische Vorgänge und personelle Entscheidungen beeinflusst haben könnten.
Projekt „Pyramide“ und „Moslem-Mama“
Gechattet wurde zwischen dem Dreigespann über das Projekt „Pyramide“ – eine geplante Neuausrichtung des BVT sowie der Plan Marsaleks, ein Flüchtlingslager in Ägypten zu errichten. „Ägyptische Regierung würde Flüchtlingslager zustimmen und USA würden das unterstützen“, ist da in einer vom Mittelsmanns an Gudenus weitergeleiteten Nachricht zu lesen – gefolgt von der Nachricht: „Kommt von Jan, bitte im BMI besprechen, ob wir aktiv werden sollen.“
Die Themen waren aber nicht nur internationaler Natur. Ausgetauscht hat man sich auch zur Landtagswahl in Niederösterreich im Jahr 2017.
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