Schüsse an Schule
Kinder sind in Finnland erst ab 15 strafmündig
Immer wieder schockieren Horror-Taten von Kindern, die noch unter 14 Jahre alt sind und bereits einen Mord begehen. So etwa am Dienstag in Finnland, wo ein gerade mal Zwölfjähriger an einer Schule Schüsse auf seine Mitschüler abgegeben hat. Ein ebenfalls zwölfjähriges Kind wurde dabei getötet.
Taten wie diese machen fassungslos. Beim Schusswaffenangriff eines Zwölfjährigen an einer Schule nahe der finnischen Hauptstadt Helsinki wurde ein Kind (12) getötet, zwei weitere schwer verletzt. Was mit dem Tatverdächtigen, der bereits festgenommen wurde, passiert, ist unklar – genauso wie die Hintergründe der Tat.
Während in Österreich, wie in vielen anderen EU-Ländern auch, die Strafmündigkeit ab 14 Jahren beginnt, liegt die Altersgrenze in Finnland, Schweden oder etwa Dänemark erst bei 15 Jahren. In den meisten EU-Ländern werden mutmaßliche Täter, wie etwa jener von Dienstag in Finnland, nicht strafrechtlich verfolgt, da sie nach sozial- und erziehungswissenschaftlicher Sicht noch nicht einsichts- und steuerungsfähig und deshalb nicht schuldfähig sind.
Jugendkriminalität nimmt leicht zu
In Österreich flammte die Debatte um die Strafmündigkeit nach einer Gruppenvergewaltigung an einer 12-Jährigen, bei der die Täter auch zum Teil unter 14 Jahre alt sind, erneut auf. Der Ruf nach einer Herabsetzung der Strafmündigkeit wurde erneut lauter.
Eine Studie vom Institut für Kriminologie und Rechtspolitik zeigt, dass die Jugendkriminalität in Finnland seit den 1990er Jahren zwar spürbar gesunken ist und in den letzten Jahren größtenteils auf einem stabilen Niveau geblieben ist. In letzter Zeit ist jedoch ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Sowohl Polizeidirektor Seppo Kolehmainen als auch Innenministerin Maria Ohisalo (Grüner Bund) äußerten im Vorjahr ihre Bedenken über den Anstieg der Jugendkriminalität während der Corona-Pandemie.










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