Gewessler zufrieden

CO₂-Emissionen im Vorjahr um 5,3 Prozent gesunken

Politik
28.03.2024 12:25

Laut vorläufiger Bilanz des Umweltbundesamtes sind in Österreich 2023 um 5,3 Prozent weniger Treibhausgase ausgestoßen worden als im Jahr davor. „Dieser deutliche Rückgang bedeutet, dass wir uns punktgenau auf dem Weg zur Klimaneutralität im Jahr 2040 befinden“, sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Donnerstag. Detaillierte Daten und eine genaue Zuteilung zu den verursachenden Sektoren würden im Sommer nachgeliefert.

Die Emissionen betrugen hierzulande 2023 gemäß den Berechnungen 69 Millionen Tonnen, berichtete Günther Lichtblau vom Umweltbundesamt. Demnach sind die Emissionen um 3,9 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente gegenüber 2022 zurückgegangen. „Wenn sich diese Prognose bestätigt, verzeichnen wir damit den niedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1990“, sagte er.

Berechnungen noch nicht endgültig
Damals waren es 79,1 Millionen Tonnen, und bis 2022 (72,8 Millionen Tonnen) sank der Ausstoß nie unter die 70-Millionen-Marke. Die vorläufigen Berechnungen seien zwar noch mit einer gewissen Unsicherheit behaftet, Lichtblau bezeichnete die Schwankungsbreite aber als „enden wollend“. Er schätzte sie auf maximal ein Prozent ein. Für eine endgültige Bilanzierung fehle vor allem noch eine abgesicherte Energiestatistik.

CO₂-Äquivalente sind eine Maßeinheit zur Berechnung der Auswirkung unterschiedlicher Treibhausgase auf das Klima. Die Wirkung schädlicher Emissionen, also der Ausstoß solcher Gase, wird mit der Auswirkung von Kohlendioxid verglichen. CO₂, die chemische Formel für das Gas Kohlendioxid, wird am häufigsten für die Bewertung des erwärmenden Einflusses auf das globale Klimasystem herangezogen. Nachdem CO₂ bei der Verbrennung fossiler Energieträger wie Gas, Öl oder Brennstoffen freigesetzt wird, erhöht sich die Konzentration in der Atmosphäre ständig – und mit dieser der Treibhauseffekt.

Erdgasreduktion machte den Unterschied
Einen großen Anteil an der Reduktion hatte der Rückgang des Erdgasverbrauchs in der Energieerzeugung um rund 33 Prozent, so der Experte. Er habe 1,3 Millionen Tonnen weniger an Emissionen mit sich gebracht. Auch ein Produktionsrückgang in der Eisen- und Stahlindustrie um fünf Prozent habe maßgeblich beigetragen und den Treibhausgasausstoß um eine halbe Million Tonnen gedrückt. Im Verkehr lautet die vorläufige Zahl minus 0,6 Millionen Tonnen, bei den Gebäuden minus 1,2 Millionen Tonnen. Auch der Klimawandel selbst trug zur Reduktion der Emissionen bei, nämlich durch gut drei Prozent weniger Heiztage im Winter.

„So erfreulich dieser Trend auch ist, es bleibt weiterhin notwendig, viele weitere Maßnahmen zu setzen, um die Klimaneutralität zu erreichen“, so Lichtblau. „Diese positive vorläufige Bilanz soll Ansporn für eine mutige Klimaschutzpolitik sein“, sagte Gewessler.

Greenpeace fordert weiterhin Klimaschutzgesetz
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kommentierte in einer Stellungnahme, es sei „erfreulich, dass Klimaschutzmaßnahmen greifen und die Treibhausgase in Österreich auf dem Rückzug sind“. Sie bekrittelte aber, dass das Klimaschutzgesetz als zentrales Versprechen an die Bevölkerung im Regierungsprogramm weiterhin ausständig ist. Gewessler erklärte, sie würde sich weiterhin dafür einsetzen.

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