Prozess in Wien

Überfahren: Streit in Tuning-Szene eskalierte

Gericht
18.03.2024 17:30

Weil ein damals 19-jähriger Wiener offenbar die Aufforderung zu einem illegalen Rennen in der Donaustadt verweigert hatte, wurde er von einem Deutschen überfahren. Zuvor schlug der Angeklagte mit einem Baseballschläger auf den Burschen ein. Zwei Jahre nach dem Vorfall konnte im Landl endlich verhandelt werden. Mit spannendem Ergebnis.   

Eine Tankstelle in Stadlau in der Wiener Donaustadt war beliebter Treffpunkt der Tuning-Szene. Auch am Abend des 4. März 2022 trafen sich dort Dutzende Autobegeisterte mit ihren aufgepimpten PS-Schlitten. Unter ihnen der angeklagte 31-jährige Deutsche mit seinem 3er-BMW.

Der Berliner fuhr an jenem Abend mit seinen beiden Neffen, die er in Wien besucht hatte, zu dem Parkplatz. „Es gab eine Diskussion, das ist ausgeartet, dann bin ich ausgeflippt“, fasst es der Angeklagte zusammen. Dass er einen damals 19-Jährigen beim Losfahren frontal rammte, habe er gar nicht mitbekommen.

Zitat Icon

Er bot mir 10.000 Euro für ein illegales Rennen auf der Autobahn. Als ich nicht einwilligte, schlug er zuerst mit einem Baseballschläger auf mich ein, dann setzte er sich ins Auto und raste los.

Der damals 19-Jährige wurde angefahren.

Angeklagter schlug Opfer zuvor mit Baseballschläger
„Er hat mich gezielt überfahren“, entgegnet das als Zeuge geladene Opfer. „Zuvor hatte er mir 10.000 Euro für ein illegales Rennen auf der Autobahn angeboten. Als ich nicht einwilligte, schlug er zuerst mit einem Baseballschläger auf mich ein, dann setzte er sich ins Auto und raste los“, erinnert sich der von Rafaela Goj von der Kanzlei Sascha Flatz vertretene 21-Jährige.

Ein Video, das den erschütternden Vorfall zeigt, ging im Netz viral, hatte mehrere Millionen Aufrufe. Nur dank eines Freundes, der den Burschen festhielt, als dieser über die Windschutzscheibe geschleudert wurde, schlug der Kopf des Burschen nicht auf dem Boden auf.

Richter sieht schwereres Verbrechen
Der Richter sieht im Landl jedenfalls mehr als die angeklagte versuchte schwere Körperverletzung. „Das nennt man normalerweise versuchten Mord“, sagt er und fällte ein Unzuständigkeitsurteil. Aufgrund der höheren Strafdrohung sei er als Einzelrichter nicht mehr zuständig, sondern ein Schöffensenat oder gar ein Geschworenengericht.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele