Job in luftiger Höhe

„Hier kann schon der kleinste Fehler fatal sein“

Oberösterreich
17.03.2024 11:20

Nerven aus Drahtseilen hat Hubert Theunis. Er verbringt seinen Arbeitstag mit seinem Bagger in 50 Metern Höhe auf Brückenpfeilern. „Der kleinste Fehler kann fatale Folgen haben“, ist sich Theunis bewusst, trotzdem geht er jeden Tag wieder gerne und mit viel Vorfreude in die Arbeit.

„Man muss schon ein bisserl speziell sein, um so etwas zu machen. Ich liebe einfach Herausforderungen“, lacht Hubert Theunis. Mit „speziell“ meint der 38-jährige Salzburger aus Hollersbach im Pinzgau seinen eher sehr ungewöhnlichen Arbeitsort. Der Salzburger sitzt in bis zu 50 Metern Höhe in Regau auf einem Brückenpfeiler, der gerade einmal vier Meter breit ist – und das in einem Bagger.

Ein Albtraum für alle, die an Höhenangst leiden. Seine Mission: Er zerkleinert die insgesamt sechs Brückenpfeiler der Aurachbrücke der Westautobahn, die bis 2025 neu errichtet wird. Der Kostenpunkt: 65 Millionen Euro.

Einer der wenigen Berechtigten
Hubert Theunis kommt zum Einsatz, weil er einer der wenigen in Österreich ist, die diese Arbeit überhaupt machen können. Der gelernte Baggerfahrer hat sich auf die Bedienung von sogenannten Schreitbaggern – die haben vier Beine, die unabhängig voneinander an das Gelände angepasst werden können – spezialisiert und daheim in Hollerbach selbstständig gemacht. Und wie schaut sein Arbeitstag aus?

„Der Bagger wird mit einem Kran auf die Pfeiler gehoben. Jeden Morgen werde ich dann auch nach oben gehoben und dann arbeite ich da den ganzen Tag“, klingt soweit ganz unspektakulär – wäre da nicht die Höhe und der im wahrsten Sinne des Wortes schmale Grat, auf dem sich der Salzburger täglich bewegt. „Es ist schon sehr eng da oben, das macht aber natürlich auch den Reiz aus. Man muss immer hochkonzentriert sein. Der kleinste Fehler kann fatale Folgen haben“, ist sich Theunis der Gefahr bewusst.

Schwierige Suche nach Kollegen
Kein Wunder also, dass das Schwierigste an der Arbeit war, einen Mann für den zweiten Bagger zu finden. „Die meisten haben gleich abgewunken“, sagt der Salzburger, der mittlerweile jemanden gefunden hat. So sitzen die beiden nun stundenlang in ihren Arbeitsgeräten – gejausnet wird nämlich auch in luftiger Höhe – und baggern sich sozusagen nach unten. Rund einen Meter schaffen die beiden pro Tag.

Der Bagger ist gesichert
„Es ist im Grunde Millimeterarbeit. Wir arbeiten uns stückweise nach vorne und wieder zurück“, so Theunis. Die größte Gefahr sei, dass sich ein zu großer Betonbrocken lösen und der Bagger zu Kippen beginnen könnte. „Der Bagger ist aber gesichert. Mit einer Seilwinde, die in einem Metallrohr mit dem Inneren der Pfeiler verbunden ist“, beruhigt der Profi alle, die sich jetzt möglicherweise Sorgen gemacht haben ...

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