Beim Projekt „Frosch im Wassertropfen“ zählt die Universität auf die Tirolerinnen und Tiroler. Bereits 2019 funktionierte das wunderbar und die Tiroler haben tatkräftig zur Amphibien-Forschung der Uni beigetragen. Wichtig auch deshalb, weil alle Amphibien in Österreich auf der roten Liste stehen, sprich, bedroht sind. Jetzt wird das Konzept sogar österreichweit ausgerollt.
Nicht Fisch, nicht Fleisch, könnte man sagen – oder doch beides? Amphibien sind Tiere, die sich offenbar nicht entscheiden können: Zuerst leben die meisten von ihnen im Wasser und atmen wie Fische durch Kiemen, später sind sie dann am Land und atmen via Lunge. Daher auch ihr Name: „Amphibien“ bedeutet soviel wie „doppel-lebig“. Sie sind also quasi die Meerjungfrauen der Tierwelt.
Frösche, Kröten, Lurche – und was noch? Diese Gattung ist noch nicht so gut erforscht, wie man es gerne hätte. Vor allem, weil in Österreich sämtliche Amphibien auf der „roten Liste“ stehen, also vom Aussterben bedroht. Die Uni Innsbruck setzte daher auf die Tirolerinnen und Tiroler für ein Forschungsprojekt, und rief die Bevölkerung 2019 auf, als „DNA-Detektive“ tätig zu werden und (kleinere) Gewässer in ganz Tirol unter die Lupe zu nehmen.
„Die Tiroler sind halt einfach verlässlich“
Das funktionierte hervorragend. Tatsächlich so gut, dass das Projekt nun österreichweit ausgerollt wird. „Die Tiroler sind halt einfach verlässlich“, ist für Landesrat René Zumtobel (SPÖ) die Sache klar. Nun geht es in die zweite Runde für das Projekt „Frosch im Wassertropfen“ und die Bevölkerung wird wieder dazu aufgerufen, Forscherinnen und Forscher zu werden. Und so funktioniert es: Hat man selbst einen Teich im Garten – oder kennt vielleicht ein kleines Gewässer von Spaziergängen –, der bzw. das so aussieht, als könnte es Kaulquappen und ähnliches beherbergen, kann man sich bis Ende März für das Projekt anmelden. Experten entscheiden dann, welche Gewässer geeignet sind.
Ab April erhalten dann 1120 ausgewählte Projektteilnehmer per Post ein Beprobungskit inklusive ausführlicher Anleitung. In einer kleinen Filterprobe steckt die wichtige Umwelt-DNA: Welche Amphibien sind hier unterwegs? Und gibt es Spuren vom gefährlichen, eingeschleppten Amphibienpilz „Bd“? Die Universität und das Land zählen auf die Tiroler!
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