Unattraktiver Job

Personalmangel: Italien fehlen 4000 Bademeister

Ausland
09.03.2024 12:24

Bis zur Badesaison dauert es zwar noch ein Weilchen, doch in Italien wird vielerorts die Zeit knapp, um ausreichend Bademeister aufstellen zu können. Denn immer weniger - vor allem junge - Menschen finden die Anstellung als „Bagnini“ nicht mehr attraktiv.

Bademeister sind ein wahrer Mythos an den Stränden von Lignano bis Sizilien. Die „Bagnini“ sind die Hauptdarsteller vieler italienischer Sommerfilme und sind von einem richtigen Badeurlaub in Bella Italia nicht wegzudenken. Dennoch sind sie wie andere Saisonkräfte wie Kellner und Köche, Baristas und Zimmermädchen schwierig zu finden. Aktuell fehlen dem Vernehmen nach bis zu 4000 „Bagnini“ für die nächste Sommersaison.

Monatsgehalt ist nicht lukrativ
Die Inhaber vieler italienischer Strandbäder befürchten, dass dieses Jahr zahlreiche Beobachtungstürme leer bleiben könnten. Grund für die Situation sind die kurzen Arbeitsverträge, die vor allem bei jüngeren Leuten nicht mehr attraktiv sind. Um die Bademeister-Lizenz zu erhalten, muss man circa 500 Euro ausgeben. Das Monatsgehalt bei zwölf Arbeitsstunden schwankt zwischen 1400 und 1800 Euro und ist nicht besonders lukrativ.

Neue Vorschriften vergrößern Personallücke
Die Personallücke wird durch eine neue Norm, die ab dem 1. April gelten wird, enorm größer werden. Denn Rettungsschwimmer dürfen künftig erst ab 18 Jahren als „Bagnino“ arbeiten (statt wie bisher ab 16). Außerdem müssen sie eine Ausbildung absolvieren, deren Dauer von 30 auf 100 Stunden verlängert wird. Die Hürden für einen klassischen Ferienjob junger Schulabgänger werden damit stark erhöht. Um Rettungsschwimmer zu werden, muss man eine Lizenz erwerben, die am Ende eines Ausbildungskurses mit abschließender Prüfung erteilt wird. 

Alle fünf Jahre muss künftig die Lebensretterprüfung wiederholt werden. Bisher reichte ein ärztliches Attest für die Verlängerung der entsprechenden Dokumente. Das könnte dazu führen, dass erfahrene Rettungsschwimmer aus dem Dienst ausscheiden. Früher genügte an Stränden ein Rettungsschwimmer alle 600 Meter. Heute verlangen die neuen Vorschriften einen alle 180 Meter.

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