Haderlap und Lavant

Theater voller Magie, Ausdruckskraft und Poesie

Kärnten
08.03.2024 15:01

„Ich bin maßlos in allem“ begeistert für das CCB als intensives Choreografisches Theater von Zdravko Haderlap zu Lyrikgigantin Christine Lavant  im Kulturni dom in Bleiburg.

Ihre Sprache ist Urgewalt, ihre Bilder sind allumfassend. Die Frau, die ihnen zugehört, ist Christine Lavant–Dichtergenie und Dämonenträgerin–liebend, leidend, kämpfend–maßlos in allem! Das Choreografie Center Bleiburg (CCB) hat sich an die Feuerfrau gewagt, die im Schreiben so heiß brennt – und mit Zdravko Haderlap einen Regisseur gefunden, der Lavant mit seinem Choreografischen Theater voller Magie, Ausdruckskraft, Sinnlichkeit und Poesie umfängt.

Erdenschwere Choreografie
Großartig das siebenköpfige Tanzensemble in seiner akrobatischen Körperlichkeit und eindringlichen Präsenz nach Haderlaps wuchtiger, himmelhoher und erdenschwerer Choreografie, die im Feinschliff von Christina Comtesse und Martina Seidl vom Straucheln und Fallen, Fliegen, Fühlen und Träumen erzählt. Wichtige Lebensstationen, emotionale Brüche und existenzielle Sprachbilder–Mittwoch bei der Generalprobe noch nicht perfekt, aber so intensiv in den Kulturni dom gewuchtet, dass man mittendrin ist in dieser von Krankheit, Außenseitertum und der Liebe zu Werner Berg geprägten Ausnahmeexistenz, die sich so kompromisslos wundgescheuert hat am inneren Kern des Seins.

Schlussakkord mit Pfauenschrei für Christine Lavant.
Schlussakkord mit Pfauenschrei für Christine Lavant.(Bild: Irina Lino)
Ausdruckskraft und Sinnlichkeit.
Ausdruckskraft und Sinnlichkeit.(Bild: Irina Lino)
Einfach großartig.
Einfach großartig.(Bild: Irina Lino)
Intensiv und narrativ: Tanzkunst aus der Irrenanstalt.
Intensiv und narrativ: Tanzkunst aus der Irrenanstalt.(Bild: Irina Lino)

Bühnenbildnerin Majda Krivograd hebt starke Sprachbilder expressiv und symbolistisch auf visuelle Ebene. Schauspielerin Anne Bennent treibt Lavants Feuerwort als erzählendes Alter Ego spielerisch vom Geräusch bis zum Gesang und beschwört mit ihrer Textauswahl Dorf, Irrenanstalt, Hexenzauber, Glaube und Liebe, um sich dem großen Geheimnis hinzugeben, das im Narrenkraut hockt .

Großartig Tonč Feinigs eigenkompositorische Lavant-Verspielung zwischen Melodie-Melancholie und Synthesizer-Rhythmik, die im klagenden Pfauenschrei verklingen.

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