Schwarz gegen Grün: Teschl-Hofmeister kritisiert Ministerin Gewessler für „eingefrorenes“ Kilometergeld und Unpünktlichkeit bei den ÖBB. Rot gegen Blau: Weninger fordert von Landbauer Taxi-Lösungen ein.
Niederösterreich ist ein Land der Pendler. Und zwei Drittel davon bestreiten ihren täglichen Weg in die Arbeit nach wie vor mit dem Auto. Kein Wunder, dass Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) sich in ihrem „Nebenberuf“ als NÖAAB-Obfrau eine berüchtigte Staustrecke in St. Pölten für ihre jüngste Info-Aktion aussuchte. Auf der Purkersdorfer Straße, einer der wichtigsten Stadteinfahrten, verteilte sie am Dienstag gemeinsam mit Nationalrat Fritz Ofenauer und dem schwarzen Vizepräsidenten der Arbeiterkammer, Josef Hager, eifrig Jausensackerln an die Autofahrer.
Sozusagen als Nachtisch gab es freilich auch Forderungen der politischen Natur: So will sich Teschl-Hofmeister unter anderem für eine Erhöhung des amtlichen Kilometergeldes starkmachen. „Dieses wurde seit dem Jahr 2008 nicht mehr erhöht!“ Und das, obwohl Spritpreise und Inflation die Margen für Arbeitnehmer, die bei dienstlichen Fahrten auf ihren Privat-Pkw angewiesen sind, zunehmend auffressen.
Die grüne Verkehrsministerin Leonore Gewessler bekam zu Butterkipferl & Co. ihr Fett weg: „Die arbeitende Bevölkerung leistet täglich einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaft und Gesellschaft. Es ist nur fair, dass sie auch entsprechend entlastet wird. Zumal die ÖBB die Probleme mit dem Fahrplan immer noch nicht in den Griff bekommen haben“, betont der Kämmerer Hager.
Sammeltaxi-Zuschuss vorerst doch verlängert
Zuletzt hatte auch der freiheitliche Udo Landbauer die ÖBB massiv kritisiert, was der SPÖ sauer aufstieß: „Da regt sich der FPÖ-Politiker Landbauer über den Verkehrslandesrat Landbauer auf“, orteten die Sozialdemokraten den Ball im Court des Landesvizes. Dass dieser zuletzt den sogenannten Komfortzuschlag auf Sammeltaxi-Fahrten wieder einführen wollte, ist für die Roten ein weiteres rotes Tuch.
Mit einmal Hü und einmal Hott verärgert das Land bei der Förderung von Sammeltaxis die Öffi-Nutzer und auch Gemeinde.

Hannes Weninger, SPÖ-Klubchef
Bild: SPÖ NÖ
Jetzt verlängerte die Landesregierung die entsprechende Förderung aber immerhin bis Ende Mai – ein Erfolg, den sich die SPÖ freilich auf die eigenen Fahnen heftet. „Einsicht ist aber nur der erste Schritt zur Besserung“, fordert Kommunalsprecher Wolfgang Kocevar eine langfristige Lösung, damit „das Pendeln nicht noch teurer wird.“
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