Im Himalaya-Gebiet

Studie: Klimawandel bedroht seltene Schneeleoparden

Wissenschaft
16.07.2012 12:00
Die bereits seltenen Schneeleoparden im Himalaja sind durch den Klimawandel massiv bedroht. Wie eine neue Studie des WWF zeigt, verlieren die Großkatzen bis zu 30 Prozent ihres Lebensraumes, wenn der Anteil an Treibhausgasen weiter steigt. Die Ursache dafür ist die Verschiebung der Baumgrenze nach oben.

Der Schneeleopard lebt in hochalpinen Regionen oberhalb dieser Grenze, aber unter 5.000 Metern Seehöhe. Nur dort können die Raubkatzen ihre Beute finden. Durch den Klimawandel wird ihr Lebensraum aber immer mehr eingeschränkt. Von den gefährdeten Schneeleoparden leben heute nur mehr 4.000 bis 6.500 in den Bergen Nord- und Zentralasiens und auch im Himalaya-Massiv. 

Lebensraum wird immer kleiner
"Schneeleoparden verirren sich kaum in die bewaldeten Zonen, und auch nach oben haben sie eine natürliche Grenze. Unsere Studien zeigen, dass sich die Baumgrenze durch den Klimawandel nach oben verlagern wird. Da bleibt den Schneeleoparden nicht mehr viel Lebensraum", erklärt die WWF-Expertin Jessica Forrest, die an der Studie mitgeschrieben hat.

Die Studie stützt sich auf Computer-Modelle und Untersuchungen am Boden. Die Erwärmung in der Himalaya-Region durch den Klimawandel ist stärker als im Weltdurchschnitt. Der Weltklimarat IPCC geht davon aus, dass der Temperaturanstieg am Dach der Welt bis zum Ende des Jahrhunderts drei bis vier Grad betragen wird.

Die WWF-Forscher haben zudem herausgefunden, dass sich der Klimawandel in manchen grenzüberschreitenden Gebieten im Himalaya weniger stark auswirken wird. Dort könnten Schneeleoparden weiterhin leben. Nur durch internationale Zusammenarbeit könne diese Art geschützt werden, so die Umweltorganisation. 

WWF fordert Einschränkungen bei Beweidung
Zusätzlich müssten auch die Wilderei bekämpft und die Überweidung begrenzt werden. "Die klimatischen Veränderungen im hochalpinen Bereich bedeuten nicht nur eine Verkleinerung des Lebensraumes für die Schneeleoparden, sie bringen die Tiere auch näher an das Vieh auf den Weiden. Wenn die Großkatzen ihre Beute unter den Nutztieren suchen, sind Tötungen der Leoparden durch die Herdenbesitzer aus Rache zu befürchten", warnt der Schneeleoparden-Experte des WWF, Rinjan Shrestha.

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