„Krone“-Kommentar

Friedensnobelpreis mit atomarem Zündstoff

Kolumnen
03.03.2024 06:00

Das Nobelkomitee, das sich gemäß dem 1895 verfassten Testament von Dynamit-Erfinder Alfred Nobel aus 5 Personen zusammensetzt, entscheidet über die Vergabe des Friedensnobelpreises. Selten hat sich dieses Gremium so geirrt wie vor 12 Jahren. Damals wurde die EU mit der prestigeträchtigsten Auszeichnung der Welt bedacht. Heute ist man geneigt, dem honorigen Quintett zuzurufen: Bitte nehmt den Friedensnobelpreis 2012 wieder zurück!

Denn die EU hat sich zu einer Kriegsunion gewandelt: Frankreichs Präsident zündelt mit französischen Bodentruppen gegen Russland. Deutschlands Finanzminister gießt mit Atombomben-Plänen für die EU weiteres Öl ins Feuer. Deutschlands grüne Außenministerin lacht aus einem Kampfjet-Cockpit. Die EU-Kommissionspräsidentin möchte mit Hunderten Milliarden eingefrorener Russen-Gelder Waffen für die Ukraine kaufen. Und wie reagiert Russlands Präsident auf diesen verbalen Zündstoff? Mit dem Verweis auf seine 6255 Atomsprengköpfe und der Warnung vor dem Ende der Menschheit.

De facto war die Gefahr einer atomaren Eskalation noch nie so nah. Davor habe ich an dieser Stelle bereits am 10. Juli 2022 gewarnt - und Friedensgespräche eingemahnt. Alle Welt muss beide Seiten zu einem Kompromiss drängen. Auch das kleine Österreich kann Großes leisten: aufwachen, sich seiner immerwährenden Neutralität besinnen und die Initiative starten. Die Welt braucht Frieden, kein Dynamit. Das wusste auch Alfred Nobel.

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