Leni Lindner ist bei der Hallen-WM in Glasgow über 60 Meter chancenlos ausgeschieden. In ihrem Vorlauf belegte sie in 7,46 Sekunden den fünften Platz und hatte damit natürlich keine Chance auf den Aufstieg ins Semifinale. Die Niederösterreicherin wurde aber leider unter Wert geschlagen: „Ich weiß ja, dass ich viel schneller laufen kann …“ Für Susanne Gogl-Walli läuft es indes nach Plan.
Heuer hatte Lindner ihre 60-m-Bestzeit auf 7,32 gesteigert. Davon war sie in Glasgow doch deutlich entfernt. Ihr Problem: „Im Training laufe ich so stark, kann dies aber nicht beim Wettkampf umsetzen. Selbst beim Aufwärmen bin ich heute schneller als in meinem Heat gelaufen.“ Mit einer schlechten Reaktionszeit und einem schwachen Start vergab sie gleich eine gute Zeit und bessere Platzierung. Insgesamt belegte sie den 41. Rang.
Fünfte Starterin für Österreich
Leni Lindner war nach Sabine Tröger-Fuchs (1989, 1993, 1995), Dagmar Hölbl (1995), Karin Mayr-Krifka (1997, 2001, 2003) und Bettina Müller-Weissina (2003, 2004, 2008) die fünfte Österreicherin, die bei einer Hallen-WM über 60 m am Start war. Für die beste Platzierung hatte Karin Mayr-Krifka in Birmingham 2003 als Vierte gesorgt. Sie hatte Bronze nur um drei Hundertstel verpasst.
Gogl-Walli auf Bahn 1
Am Samstag ist Österreich am Abend noch mit Susanne Gogl-Walli vertreten. Die Oberösterreicherin hatte am Freitag als Dritte ihres Semifinales in 52,47 sensationell den Aufstieg ins 400-m-Finale geschafft. Dieser Endlauf steigt um 22 Uhr MESZ. Gogl-Walli läuft auf Bahn 1. Weltrekordlerin Femke Bol auf Bahn 5, ihre holländische Kollegin Lieke Klaver neben ihr ganz außen.
Gogl-Walli hatte nach ihrem Semifinale allerdings bange Minuten zu überstehen. Die Irin Sharlene Mawdsley lag ursprünglich einen Rang vor ihr, wurde aber nach einem erfolgreichen Protest durch den ÖLV disqualifiziert. Sie hatte die von Wolfi Adler trainierte Athletin nach 300 m eindeutig behindert. Gogl-Walli zu dieser Disqualifikation:„Von meinem Gefühl her war das nicht ganz fair, was die Irin gemacht hat. Sie hat mich zu stark geschnitten. Es hat sich einfach falsch angefühlt, was passiert ist, und war sicher mehr, als in einem Rennen normal ist. Ich freue mich sehr über den Finaleinzug, das ist richtig genial. Der heutige Tag war körperlich und mental sehr anstrengend, aber ich werde versuchen, mich gut zu erholen und morgen noch einmal alles zu geben.“ Gogl-Walli ist die erste Athletin, die für den Österreich bei einer Hallen-WM über 400 m am Start ist.
Mayr: Tradition fortgesetzt
Neben Susanne Gogl-Walli hatten am Freitag auch Verena Mayr als Fünfkampf-Fünfte und Markus Fuchs als Zehnter über 60 m für Aufsehen gesorgt. So brachte der WM-Auftakt ein großartiges Abschneiden für Österreich.
Die rot-weiß-rote Bilanz im Fünfkampf bei Hallen-Weltmeisterschaften ist schon sensationell! Ivona Dadic gewann 2018 in Birmingham Silber–und jetzt Platz fünf durch Verena Mayr. Zudem war Sarah Lagger vor zwei Jahren in Belgrad Achte.
Fuchs schneller als Berger
Auch die Statistik zu den 60 m der Männer ist höchst interessant! Mit 6,58 Sekunden, mit denen Markus Fuchs seine persönliche Bestzeit um eine Hundertstel verbessert hatte, lief er die schnellste Zeit, die je ein Österreicher über 60 m bei einer Hallen-WM erreicht hat. Er überholte damit Andreas Berger, der 1989 in Budapest 6,62 gelaufen war. Fuchs und Berger hatten jeweils im WM-Semifinale den vierten Platz belegt.
Österreichs größte Erfolge bei Hallen-Weltmeisterschaften:
Silber:
Ivona Dadic (Fünfkampf) Birmingham 2018
Steffi Graf (800 m) Birmingham 2003
Steffi Graf (800 m) Lissabon 2001
Klaus Bodenmüller (Kugelstoßen) Sevilla 1991
Bronze:
Karin Mayr-Krifka (200 m) Budapest 2004
Platz 4:
Karin Mayr-Krifka (60 m) Birmingham 2003
Mark McKoy (60 m Hürden) Barcelona 1995
Platz 5:
Verena Mayr (Fünfkampf) Glasgow 2024
Österreichs Männer-Staffel (4 x 400 m) Paris 1997
Hermann Fehringer (Stabhoch) Sevilla 1991
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