„Rund 1000 zusätzliche Wohnungen wird es am Vorarlberger Wohnungsmarkt geben", versprach Bundeskanzler Karl Nehammer bei seinem Besuch auf der Dornbirner Wohnbaumesse. Bei den Wohnungen, die entweder im Eigentum oder als Mietwohnungen gemeinnützig gebaut werden sollen, handelt es sich in der Regel um bereits gewidmete Projekte. Zudem stünden auch einige Sanierungsvorhaben auf dem Programm - damit soll nicht zuletzt der fortschreitenden Bodenversiegelung Einhalt geboten werden.
Tittler vertröstet
Durchaus zufrieden mit den auf Bundesebene versprochenen Maßnahmen waren Landeshauptmann Markus Wallner und Wirtschaftslandesrat Marco Tittler. Neben viel Lob für den schwarzen Kanzler gab es aber auch Kritik. Wie Tittler fast schon gebetsmühlenartig vorträgt, wurde die umstrittene KIM-Verordnung, die die Vergabe von Wohnbaukrediten sehr streng regelt, immer noch nicht abgeschafft. „Dafür zuständig ist die Finanzmarktaufsicht, eine weisungsfreie Behörde“, betonte Nehammer und vertröstete den Vorarlberger Wirtschaftslandesrat mit dem Hinweis auf „derzeit laufende Experten-Gespräche“.
Wallners Wünsche, gerade junge Menschen beim Erwerb vom ersten Eigentum zu entlasten, wurden zumindest teilweise erfüllt. Während die Grundbuch- sowie die Pfandrechtseintragungsgebühren fallen, ist die Grunderwerbssteuer aber weiter zu bezahlen.
Dass die zusätzlichen Wohnbaudarlehen, die der Bund den Ländern zur Verfügung stellt, im Landesbudget versickern und Budgetlöcher damit gestopft werden, fürchtet der Kanzler nicht. Zum einen gehe das Geld zu den Wohnbauträgern, die die Anlagen errichten oder sanieren. Zum anderen seien die Darlehen zweckgewidmet. “Somit ist sichergestellt, dass die Menschen die Chance auf leistbares Eigentum und leistbares Wohnen haben„, erklärte der Bundeskanzler. Und wann wird das Wohnpaket nun in Kraft treten? “Im Ministerrat herrscht bereits Einstimmigkeit. Jetzt beginnt der Gesetzgebungsprozess im Parlament, und ich hoffe, dass wir vor dem Sommer einig werden.„
Das dürften auch die rund 160 Aussteller der Baumesse hoffen. Denn gerade in der Baubranche sorgt die Teuerung schon seit Monaten dafür, dass die Geschäfte massiv zurückgehen. Beim Start der “com:bau„ war von den Turbulenzen der Branche allerdings nichts zu merken. Die Hallen waren gut besucht. Noch bis Sonntag sind die Tore der Messe geöffnet. Zu den besonderen Highlights zählt das erste 100-prozentige Holzhaus aus Österreich, das komplett ohne den Einsatz von Leim, Metall oder Plastik auskommt. Bei der Sonderausstellung “bautark" geht es zudem um die Klimabaustoffe der Zukunft.
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