Mit Mandeln und anderen Südfrüchten trotzen innovative Bauern dem Klimawandel. Ein kleiner Hain in Poysdorf weckt italienische Sehnsüchte.
„Wir sind aktuell noch in der Testphase für die richtige Fülle. Denn eine Mandel aus ihrer Schale zu bekommen, verlangt nach Spezial-Geräten, wie sie zum Beispiel in Sizilien eingesetzt werden. Doch jedes Jahr und jede Ernte bringen uns neue Erkenntnisse, sodass wir langsam wachsen können“, schildert das junge Landwirtepaar Martin und Christine Filipp aus Bogenneusiedl, einer Katastralgemeinde von Hochleithen im Bezirk Mistelbach. Im Sortiment des Hofladens gibt es sie jedenfalls schon: Bio-Mandeln roh und ohne Schale sowie auch herrlich knusprig gebrannt für Naschkatzen.
Bereits 1997 hatte sich die Familie Filipp dazu entschieden, sich auf bienenfreundliche Obstbäume zu spezialisieren. Inzwischen hat Sohn Martin den Hof übernommen. Seine frischen Bio-Äpfel der wohlklingenden Sorten Natyra, Topaz, Opal und Luna sowie die daraus veredelten Säfte und Spezialitäten sind sogar in der Wiener Gastronomie zu finden. Mandeln wurden übrigens früher schon in der Region angebaut.
Umso höher schlägt das Weinviertler Herz von Landtagspräsident Karl Wilfing angesichts der neuen, alten Baumfrüchte. Denn diese klimaresistente Sortenvielfalt sei auch eine gewaltige Chance für die regionale Landwirtschaft.
Geduld gefragt
Auf neuen Agrar-Pfaden wandeln auch die Winzerin Simone Schuckert-Heger und ihr Ehemann Manfred aus Wilflings Heimatgemeinde Poysdorf. „Ich bin in der Toskana fündig geworden und habe mir von dort Olivenbäumchen geholt“, schildert die auch für ihre fein-ausgefallenen Essig- und Senfsorten bekannte Landwirtin. Doch sie muss in Generationen denken. Bis sie mehr von den kleinen schwarzen oder grünen Früchtchen ernten kann, müssen zehn Jahre ins Land ziehen. Doch weil der Boden im Hain sandig und gut ist, konnte Simone immerhin schon stolz ein Gurkenglas voll sammeln …
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