Corona, Grippe, RSV - diverse Viruserkrankungen haben derzeit die Österreicher im Griff - nun gesellt sich noch ein außergewöhnlich starker Ausbruch des Norovirus dazu. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die gemeldeten Fälle mehr als verdoppelt. Eine Impfung dagegen gibt es noch nicht - krone.at verrät, wie sie eine Infektion trotzdem vermeiden können.
Bereits Mitte Jänner mussten eine Landesberufsschule in der Steiermark und das dazugehörige Lehrlingshaus aufgrund zahlreicher Fälle von Magen-Darm-Erkrankungen vorübergehend schließen. Die Untersuchung mehrerer Proben ergab: Auslöser für die Erkrankungen war das hochansteckende Norovirus.
Hohe Fallzahlen sind überraschend
Doch die Ausbreitung des ist offenbar noch nicht vorbei - seit Jahresende verzeichnet das Dashboard der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) einen Anstieg der Infektionswelle. Der Zeitpunkt des Ausbruchs ist dabei kaum überraschend - Noroviren haben zwischen Oktober und März Hochsaison -, die enorme Fallzahl hingegen schon.
Alleine seit Jahresbeginn wurden inzwischen 755 Fälle bei der AGES gemeldet (561 im Jänner und 194 bis zum heutigen Donnerstag). Zum Vergleich: in den ersten sieben Wochen des Vorjahres waren es nur 263 Fälle. Die Dunkelziffer dürfte aber weit höher liegen.
Virus hochansteckend
„Noroviren sind sehr ansteckend, bereits geringe Mengen (10 - 100 Viruspartikel) können zu einer Erkrankung führen“, erklärte die AGES gegenüber krone.at. Deshalb kommt es häufig zu größeren Ausbrüchen, insbesondere in Gemeinschaftseinrichtungen wie Altenheimen, Kliniken, Schulen oder Kindergärten.
Eine Erkrankung mit den gefürchteten Noroviren beginnt zumeist mit heftigem Durchfall, Übelkeit und schwallartigem Erbrechen. Außerdem äußert sich häufig ein starkes Krankheitsgefühl mit Bauch- und Muskelschmerzen, gelegentlich auch leichtes Fieber und Kopfschmerzen.
Die Viren sind weltweit verbreitet und die häufigste Ursache von viralen Darminfektionen. Eine Ansteckung erfolgt über Stuhl oder Erbrochenes entweder direkt durch Kontakt von Mensch zu Mensch oder indirekt über verunreinigte Gegenstände und Lebensmittel.
Achtung vor Dehydrierung
Auch eine Übertragung durch Tröpfcheninfektionen ist möglich. Die Inkubationszeit - also jener Zeitraum von der Aufnahme des Erregers bis hin zu den ersten Symptomen - liegt zwischen sechs und 50 Stunden, die typischen Symptome halten dann bis zu zwei Tage an. Um eine Dehydrierung zu vermeiden, ist es wichtig, viel Wasser oder Tee zu trinken. Spezielle Elektrolytmischungen aus der Apotheke können sowohl den Flüssigkeits- als auch den Mineralsalzverlust ausgleichen.
Was hilft? Hygiene, Hygiene, Hygiene
Es gibt keinen Impfstoff, der gegen Noroviren schützt. Die wichtigste vorbeugende Maßnahme ist die persönliche Händehygiene (gründliches Händewaschen vor dem Essen und nach jedem Toilettenbesuch). Auch bei der Zubereitung von Speisen ist Vorsicht angesagt, etwa durch sorgfältiges Durchgaren von anfälligen Lebensmitteln wie Eiern, Fleisch und Fisch. Risikopatienten und Schwangere sollten zudem auf Rohmilchprodukte, rohes Fleisch und Rohfisch-Gerichte wie Sushi verzichten.
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