Nach ORF-General Roland Weißmann solidarisiert sich nun eine ganze Initiative mit Alt-Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig mit Israel. Sie lehnen einen Boykott Israels beim ESC entschieden ab.
Seit sich Song-Contest-Sieger JJ mit seinen propalästinensischen Aussagen in einem Interview in die Nesseln gesetzt hat, kehrt keine Ruhe in diese Diskussion ein. Besonders nicht beim ORF, der als austragende Sendeanstalt von der EBU mit der Ausrichtung der „Gesangs-Europameisterschaft“ betraut worden ist. Gesalzene Millionenkosten, trotz ORF-Sparkurses, inklusive.
Bruch mit Grundprinzipien
Nach der Intervention von Generaldirektor Roland Weißmann, der zuletzt im großen „Krone“-Interview nochmals an der Teilnahme Israels nicht rütteln ließ, folgen nun die nächsten. Die Initiative „Solidarität Israel“ (sie wurde 2025 auf eskalierenden Antisemitismus gegründet) legt nach.
In einem Schreiben, dahinter stehen Ariel Muzicant (Interimspräsident des Europäischen Jüdischen Kongresses), Alt-Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Kommunikationsexperte Daniel Kapp, wird an Wiens Bürgermeister Michael Ludwig appelliert, jedenfalls eine uneingeschränkte Teilnahme Israels zu gewährleisten: „Ein kultureller Boykott Israels wäre nicht nur ein Bruch mit den Grundprinzipien der Eurovision, sondern weit mehr eine Schande für Wien und Österreich.“
Einen Boykott israelischer Künstlerinnen und Künstler aufgrund ihrer Herkunft lehne ich entschieden ab.
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ)
Bürgermeister findet klare Worte
Ludwig selbst unterstützt „ausdrücklich“ das Vorhaben: „Einen Boykott israelischer Künstlerinnen und Künstler aufgrund ihrer Herkunft lehne ich entschieden ab.“ Bleibt jetzt abzuwarten, wie die geheime Abstimmung der EBU-Mitglieder Anfang November dann ausgeht. Denn hier könnte dann von Haus eine Rauswahl Israels vom Song Contest für eine neuerliche Kontroverse sorgen.
Übrigens, ein kleines Gedankenspiel am Rande: Falls Wien und dem ORF der Kragen vor der Abstimmung platzt, wäre laut EBU-Regeln der Zweitplatzierte mit der Ausrichtung an der Reihe. Den holte heuer beim ESC Yuval Raphael aus Israel.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.