Einer für alle

Wenn sogar Rapidler zu Sturm-Fans werden

14.02.2024 19:30

Wenn der SK Sturm am Donnerstag (18.45) in der Grazer Merkur Arena Slovan Bratislava im Play-off zur Conference League empfängt, blickt ganz Fußball-Österreich in die steirische Hauptstadt. Wenn die Liga-Rivalen Salzburg, Rapid, LASK etc. alle zu Sturm halten, dann muss es sich um eine spezielle Situation handeln.

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Salzburg raus! LASK raus! Rapid und Austria längst raus! Mit Ausnahme von Sturm haben sich die österreichischen Klubs aus dem Europacup schon verabschiedet. Lediglich die Grazer schafften es ins Frühjahr, treffen heute im Play-off der Conference League auf Slovan Bratislava. Da drückt ganz Österreich den Steirern die Daumen, nur sie können die miese Europacup-Saison (mit 3800 Zählern die schlechteste seit fünf Jahren) noch ein wenig aufpolieren und Punkte für die 5-Jahres-Wertung holen.

Wenngleich wir in der Bundesliga am Rasen Konkurrenten sind, kämpfen wir in Europa gemeinsam um wichtige Punkte für die UEFA-Fünfjahreswertung. Wir wünschen uns daher, dass Sturm die nächste Runde erreicht und weitere Punkte für Österreich einfährt.“

Ein Statement des LASK

In der Österreich aktuell nur noch auf Platz 13 liegt, ein weiteres Abrutschen droht! Der Fixplatz in der Champions League ab der Saison 2025/26 ist futsch, ein weiterer Rückfall erschwert auch die Quali-Hürden der übrigen rot-weiß-roten Europacupstarter. „Wir werden unser Bestmögliches versuchen, damit wir im Ranking wieder einmal dorthin kommen, wo wir schon waren. Ich habe mich gefreut, als Salzburg und LASK in der Vergangenheit weit gekommen sind und viele Punkte gemacht haben. Jetzt drücken sie uns hoffentlich die Daumen“, sagt Sturms Sportchef Andreas Schicker. Gesagt, getan.

„Natürlich wünschen wir Sturm viel Erfolg! Es geht um Punkte für das UEFA-Ranking, von dem die ganze Bundesliga profitiert. Ich denke, dass ein Weiterkommen gegen Bratislava machbar ist“, meint Salzburg-Sportdirektor Bernhard Seonbuchner.

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Und Rapids Markus Katzer sagt: „Ich traue Sturm zu, dass sie weiterkommen. Bei allem Respekt vor Slovan. Das wäre auch für ganz Österreich wichtig. Denn bei aller Konkurrenz in der Liga, aber man muss Sturm aufgrund der 5-Jahres-Wertung automatisch die Daumen drücken. Das ist einschneidend, das entscheidet, wie leicht man in eine europäische Gruppenphase kommen kann.“ Vor dem Sonntag-Kracher in der Liga auswärts bei Sturm fügt Katzer mit einem Augenzwinkern an: „Wir sind aber nicht böse, wenn es ein anstrengendes Spiel für sie wird.“

Mit allen Wassern gewaschen

Duell der Generationen

Auf die Elf von Christian Ilzer wartet eine ausgekochte Truppe, die mit allen Wassern gewaschen ist. „Diese Mannschaft hat jede Menge Qualität und Erfahrung. Sie haben einige Profis, die ein Spiel lesen können“, warnt der Sturm-Coach. Allen voran Trainer-Sohn Vladimir Weiss, dazu der 104-fache Teamspieler Juraj Kucka, der seine Knochen schon für Milan, Watford und Genua hingehalten hat. Was die Routine betrifft, kann Sturm den Gästen bei Weitem nicht das Wasser reichen. Die Oligarchen-Mannschaft aus der slowakischen Hauptstadt bringt es auf imposante 664 Länderspieleinsätze! Da nehmen sich die Sturm-Mannen - was die internationale Erfahrung betrifft - eher wie „Milchbubis“ aus: Überschaubare 79 Teamspiele stehen zu Buche.

Im Europacup hat Sturm eine Rechnung offen: Seit dem 27. Oktober 2022 warten die Grazer auf dem internationalen Parkett auf einen Sieg. Damals rangen die Schwarzen Feyenoord Rotterdam in Liebenau sensationell mit 1:0 nieder. Die Bilanz seitdem: drei Leermeldungen und ein Remis.

„Es wird ein Duell auf Augenhöhe“, sagt Ilzer, dessen Team den Gegner mit Power-Fußball zur Strecke bringen will. „Wir wollen uns in bester Form zeigen, besser als zuletzt in Salzburg. Wir wissen, wie wir sie brechen können“, betont Mittelfeld-Abräumer Jon Gorenc Stankovic.