28 Todesopfer

Straße wird für Pensionisten oft zur Risikozone

Niederösterreich
14.02.2024 06:00

Jedes vierte Todesopfer im Straßenverkehr ist in Niederösterreich über 65 Jahre alt. Verkehrsplanung, die Rücksicht auf Senioren nimmt, könnte die Sicherheit vor allem von Fußgängern und Radfahrern der älteren Generation erhöhen, sind Experten überzeugt.   

Bei gefährlichen Situationen im Straßenverkehr können Sekundenbruchteile über Leben und Tod entscheiden. Wer da körperlich nicht mehr zu 100 Prozent fit ist, ist im Nachteil. Für ältere, gebrechliche Menschen wird die Straße so zu einer wahren Risikozone. Das belegt auch die Unfallstatistik.

28 Todesopfer im vergangenen Jahr
Jedes vierte Unfallopfer, das im vergangenen Jahr auf Niederösterreichs Straßen sein Leben verlor, war älter als 65 Jahre. Insgesamt waren in dieser Altersklasse 28 Verunglückte zu beklagen. 17 davon starben als Autoinsassen, fünf nutzten andere Verkehrsmittel, sechs waren als Fußgänger in tödliche Kollisionen verwickelt.

Seniorengerechte Verkehrssysteme 
Gerade solche Unfälle könnten mitunter durch eine umsichtige Verkehrsplanung verhindert werden. „Im Alter nimmt der Anteil zu Fuß zurückgelegter Wege zu“, betont Lina Mosshammer vom Verkehrsclub (VCÖ). Seniorengerechte Verkehrssysteme in Städten und Gemeinden bedeuten für die Expertin durchgängige Netze von breiten Gehwegen mit einer ausreichenden Zahl von sicheren Straßenübergängen. Und noch ein Aspekt: „Kürzere Rot- und längere Grünphasen sind für ältere Menschen bei Fußgängerampeln wichtig.“

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Das Gehen ist für Senioren eine wichtige Mobilitätsform. Umso wichtiger ist es, dass unsere Verkehrssysteme mehr Rücksicht auf Menschen nehmen, die eine Straße nicht mehr so schnell überqueren können.

Lina Mosshammer, Verkehrsclub Österreich (VCÖ)

Sichere Radwege wichtig 
Drei Pensionisten kamen im vergangene Jahr als Radfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben, zwei davon außerhalb des Ortsgebiets. Einer der Gründe: „Jahrzehntelang wurde die Rad-Infrastruktur vernachlässigt“, diagnostiziert Mosshammer. Beim Ausbau derselben ist für die Expertin ein Grundsatz gewissermaßen lebensrettend: „Überall dort, wo das erlaubte Tempo für den Kfz-Verkehr höher als 30 km/h ist, sollte es baulich getrennte Radwege geben.“

Öffis ermöglichen Mobilität
Zudem erachtet Lina Mosshammer im Bereich von Wohnsiedlungen gut ausgebaute Geh- und Radweg-Anbindungen an den nächsten Bahnhof sowie an Bus-Haltestellen für erforderlich: „Denn sowohl für die Mobilität als auch für die Verkehrssicherheit älterer Menschen ist ein gutes Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln von Bedeutung.“ Zusätzlich zu Linienbussen und Zügen können Gemeindebusse und Anrufsammeltaxis dazu beitragen, dass Senioren sicher und selbstständig mobil sein können, heißt es beim VCÖ.         

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