Vom Verkauf der Patente hängt maßgeblich ab, ob Kodak aus dem Insolvenzverfahren herauskommen kann. Der Wert des Patentpakets wurde von Experten auf bis zu 2,6 Milliarden Dollar bewertet. Allerdings bekam es vor einigen Wochen einen Kratzer, weil ein Richter der US-Handelskommission ITC eines der zentralen Patente zur Anzeige von Vorschaubildern, sogenannten Thumbnails, für ungültig erklärte. Der Fotokonzern kann jetzt noch hoffen, dass die vollständige ITC den Richter überstimmt.
Bei Kodak war Ende des 19. Jahrhunderts der Fotofilm erfunden worden. Das Unternehmen machte mit günstigen Kameras das Fotografieren anschließend zum Massenmarkt und strich satte Gewinne ein, bis der Vormarsch der Digitalbilder sein Geschäftsmodell durchkreuzte. Kodak gehörte zwar auch hier zu den Pionieren der neuen Technik, verlor aber später den Anschluss, als immer mehr japanische und koreanische Elektronikkonzerne mit ihren Digitalkameras auf den Markt drängten.
Nach jahrelangen hohen Verlusten musste Kodak im Jänner schließlich Insolvenz anmelden. Die Produktion von Kameras und Diafilmen wurden daraufhin eingestellt, die Online-Plattform "Kodak Gallery" verkauft. Der einstige Fotopionier versucht nun den Neustart als Druckerspezialist - mit bislang eher mäßigem Erfolg: Ein Kredit sichert derzeit vorerst das Überleben.
Die Insolvenz hatte unerwartete Auswirkungen: So heißt das wegen der Oscar-Verleihung berühmte Kodak Theatre nun Dolby Theatre, weil Kodak sich das Namenssponsoring nicht mehr leisten konnte.
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