„Krone“-Protokoll

Neuer Münchner „Tatort“: Krimi-Dreh im Gefängnis

Unterhaltung
04.02.2024 17:00

Der neue Münchner „Tatort: Das Wunderkind“ wurde zu einem überwiegenden Teil in einer echten Haftanstalt gefilmt. Ob es sich aber auch lohnt, einzuschalten, lesen Sie hier in unserem wöchentlichen „Krone“-„Tatort“-Protokoll.

Für uns Bedienstete des Justizvollzugs, die oft mit klischeehaften Vorurteilen konfrontiert werden, war es nicht nur spannend, hinter die Kulissen der glitzernden Filmwelt blicken zu dürfen, sondern auch dem Filmteam Einblicke in unser tägliches Tun zu gewähren und damit ein realistisches Bild, frei von Vorurteilen, abgeben zu können“, freute sich Haftanstaltsleiter Andreas Stoiber über die ungewöhnlichen Gäste aus München.

Hauptkommissar Ivo Batic wird von einem Häftling attackiert.
Hauptkommissar Ivo Batic wird von einem Häftling attackiert.(Bild: BR)

Obwohl er anfangs Zweifel hatte, ob der Krimi-Dreh für den „Tatort“ auch unter sicheren Bedingungen durchführbar sei. Nach einer Besprechung mit seinem Sicherheitsteam waren die Bedenken ausgeräumt: „Relativ schnell war klar, dass die Dreharbeiten mit dem ausgearbeiteten Konzept durchgeführt werden können, ohne irgendwelche Abstriche bei der Sicherheit machen zu müssen. Besonders beeindruckt hat mich aber die Reaktion des überwiegenden Teils der Gefangenen, die nicht nur äußerst diszipliniert, sondern auch ein wenig ,stolz‘ auf die Dreharbeiten blickten. Nach meinem Eindruck wurde positiv registriert, dass die Außenwelt in Form der Filmproduktion Interesse an ihrer Situation hatte.“

Welche Rolle spielt das „Wunderkind“? Das Rätsel wird erst am Schluss gelöst.
Welche Rolle spielt das „Wunderkind“? Das Rätsel wird erst am Schluss gelöst.(Bild: BR)

Und worum geht es in „Das Wunderkind?“ Um den Mord an einem Insassen, Machtspiele, Selbstjustiz und korrupte Geschäfte im Gefängnis, die die Ermittlungen für die Münchner Kommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr erschweren. Und dann kommt auch noch ein unschuldiges Kind ins Spiel

Der heutige Münchner „Tatort“ (20.15 Uhr, ORF 2) interessiert ob seines originellen Zugangs, schließlich schlagen nicht alle Tage Mordermittler ihre Zelte im Gefängnis auf. Schwächen hat der Krimi auf der Handlungsebene, denn es werden zu viele Geschichten aufgemacht, sodass mehrere Stränge parallel laufen, aber nicht sehr eng miteinander verbunden sind. Zwar recht solide Unterhaltung, aber keineswegs ein TV-Pflichttermin.

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