Bis zu zehn Prozent
Wasserleitungen aus Blei senken Wohnungsmiete
Eigentlich ist es schade: Da wird bestes Quellwasser dutzende Kilometer weit von Rax und Schneeberg nach Wien gepumpt, ins Netz gespeist und "steht" dann, bevor der Konsument den Hahn aufdreht, in alten Bleileitungen. Dadurch wird die Qualität des Trinkwassers so stark beeinträchtigt, dass gesundheitliche Risken entstehen können. Betroffen sind nicht nur Häuser in der Bundeshauptstadt, sondern in ganz Österreich.
Grenzwert: 50 mg/l
Für den Bleigehalt im Wasser gibt es auch Richt- und Höchstwerte: Maximal darf die Konzentration des Bleis im Trinkwasser bei 50 Milligramm pro Liter liegen. Ist mehr Blei vorhanden, so ist es einem Urteil des Obersten Gerichtshofes zufolge dem Mieter nicht mehr zuzumuten, das Wasser zu trinken.
Wasser muss "relativ lang" rinnen
Die einzige Möglichkeit, trotz Bleileitungen zu gesundem Wasser zu kommen, ist, den Hahn aufzudrehen und das Wasser rinnen zu lassen. In Richterspruch ist die Rede von einer "relativ kurzen, vertretbaren Zeit, in der der Bleigehalt verlässlich auf ein nicht mehr die Gesundheit gefährdendes Ausmaß reduziert wird". Wird diese nicht exakt definierte Zeitspanne überschritten, besteht ein Anspruch auf die Herabsetzung des Mietzinses.
Bis zu zehn Prozent Reduktion
Wie hoch die Herabsetzung ausfällt, ist von Fall zu Fall verschieden - je nach Dauer und Belastung. Der schlimmste Fall tritt dann ein, wenn das Wasser für den Mieter untrinkbar geworden ist und er es selbst in die Wohnung schaffen muss. Zu holen ist dann ein Nachlass von immerhin zehn Prozent des Zinses...
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