Ursache für die Vertagung war diesmal die kürzlich stattgefundene Präsidentenwahl. Der Richter informierte die Anwälte, dass der Prozess vertagt wird, so Nikolaus Lutterotti, Sprecher im Außenministerium. Die Gerichtssäle hätten bei der Präsidentenwahl als Wahllokale gedient und seien versiegelt.
Verhandlungssaal war versperrt
Als sie am Vormittag ins Gerichtsgebäude gekommen sei, war der Verhandlungssaal versperrt, davor seien Polizisten gestanden, schilderte Lisa F., die Ehefrau des Angeklagten. Zunächst habe es geheißen, die Verhandlung finde woanders statt, weil im Saal Wahlurnen aufbewahrt würden. Nach eineinhalb bis zwei Stunden habe man dann die Auskunft erhalten, der Prozess werde vertagt.
"21 Fälle waren für heute angesetzt", berichtete Lisa F. Die anderen Verfahren seien auf Oktober vertagt worden, jenes gegen ihren Mann auf den 23. Juni: "Wenn es im Juni auch nicht zu einem Urteil kommt, dann wird es im Oktober weitergehen." In den Monaten Juli, August und September werde nicht verhandelt. Wenige Tage vor dem neuen Termin findet am 16. und 17. Juni in Ägypten die Präsidenten-Stichwahl statt.
Gesundheitszustand des Burgenländers "sehr bedrohlich"
Sie mache sich Sorgen, weil der Gesundheitszustand ihres Mannes "sehr bedrohlich" sei, so Lisa F. Der Besuch eines Vertrauensarztes der Botschaft sei bisher nicht zugelassen worden, schilderte die Ehefrau. "Bisher wurde das noch nicht genehmigt", so Außenministeriumssprecher Lutterotti, "die Botschaft bemüht sich täglich, das zu ermöglichen."
Der 32-jährige Burgenländer wurde im Vorjahr am Flughafen von Kairo mit vier Gewehren und 200 Schuss Munition im Gepäck festgenommen. Er war wegen eines Auftrages zur Bewachung eines Schiffstransports nach Ägypten gereist.
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