Schicksal schlug zu

Nach Hiobsbotschaft tritt Bürgermeister zurück

Oberösterreich
22.01.2024 12:40

In den letzten Jahren musste der Wilheringer Bürgermeister Mario Mühlböck viele Rückschläge hinnehmen. Selbst nach einer Kopftumor-Diagnose war Aufhören für den 65-Jährigen keine Option. Nun die nächste niederschmetternde Nachricht: Verdacht auf Schilddrüsenkrebs. Schweren Herzens tritt Mühlböck nun zurück.

26 Jahre leitete SP-Politiker Mario Mühlböck die Geschicke der Gemeinde Wilhering. Nun aber zieht er aus gesundheitlichen Gründen die Reißleine und tritt im März zurück. 

Kopftumor und schwerer Unfall
„Ein Kopftumor 2019, ein Hautkrebs, ein schwerer Autounfall mit Serienrippenbrüchen und ein beidseitiger Lungeninfarkt. All diese Anschläge auf meine Gesundheit habe ich weggesteckt. Ich bin immer aufgestanden, als wäre nichts gewesen. Jetzt ist aber Schluss“, so der 65-Jährige im Gespräch mit der  „Krone“. 

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Da ich schon so viele Menschen zu früh von dieser Erde gehen sehen musste, habe ich beschlossen, mich aus der Politik zurückzuziehen.

Mario Mühlböck, SP-Bürgermeister in Wilhering

Bei einer der vierteljährlichen regelmäßigen Kontrollen sagten ihm Ärzte, dass sich wieder „etwas Bösartiges“ anbahnen könnte. Konkret: ein Tumor in der Schilddrüse. „Im März 2024 könnte wieder eine Operation anstehen. Noch warte ich aber die Zweitmeinung anderer Ärzte ab“, sagt Mühlböck. Rücktritts-Gedanken hat er schon länger: Richtig bewusst wurden sie ihm bei einer Behandlung zur Verbesserung der Lungenfunktion.

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Ich will nun mehr Zeit mit meiner Frau, meiner Familie und meinem wunderbaren Enkel Moritz verbringen. Ich hoffe, dass ich ihn noch länger bei seinem Aufwachsen erleben darf.

Mario Mühlböck, SP-Bürgermeister in Wilhering

„Als ich bei der Sole-Inhalation saß, habe ich immer auf die digitale Uhr vor mir geschaut. Sie zählt die 20 Minuten Inhalationsdauer bis auf 0 herunter. Da wurde mir so richtig bewusst, wie einem hier vor Augen geführt wird, dass wieder 20 Minuten deines Lebens verstrichen sind. Sie sind weg, unwiederbringlich. Wie viele solcher 20 Minuten hast du noch in deinem Leben? Mit 65 Jahren hast du dein Lebenszeitkonto schon deutlich überschritten. Ich habe in meiner Zeit als Bürgermeister so viele Menschen zu früh für immer von dieser Erde gehen sehen müssen. Da habe ich nach über 26 Jahren beschlossen, ich ziehe mich aus der Politik zurück.“

Tochter führt Amtsgeschäfte weiter
Nun will er mehr Zeit mit seiner Frau, der Familie und vor allem Enkel Moritz verbringen. „Ich hoffe, dass ich ihn noch länger bei seinem Aufwachsen erleben darf.“

Neuwahl wohl am 9. Juni
Bis zur Neuwahl - voraussichtlich am 9. Juni (zeitgleich mit der EU-Wahl) - wird Mühlböcks Tochter und Vizebürgermeisterin Christina Mühlböck-Oppolzer die Amtsgeschäfte führen. Ob sie auch als Spitzenkandidatin in die Bürgermeisterwahl gehen wird, entscheidet sich am 8. Februar bei der Jahreshauptversammlung der SPÖ. „Diese Entscheidung will ich abwarten. Zuletzt hat sich aber ganz klar eine Nummer eins herauskristallisiert. Für mich wäre sie schwer in Ordnung“, so der Langzeit-Bürgermeister.

Rückblick auf 26 ereignisreiche Jahre
Zum Abschied erinnert sich Mühlböck auch gerne an das vergangene Vierteljahrhundert zurück: „Die Leute sagen oft zu mir: ,Unter Ihnen ist in Wilhering viel geschehen, viel entstanden, Wilhering hat sich gut entwickelt.´ Da werden Sachen aufgezählt, an die man selbst gar nicht mehr denkt. Man nimmt sie als selbstverständlich an. Als wären sie immer schon da gewesen.“ Beispiel dafür sind die anerkannte Klinik Wilhering mit gutem Ruf, 165 Betten und fast so vielen Arbeitsplätzen, dazu die Stocksporthalle, die Musikschule, der stete Ausbau der Kinderbetreuung oder das neue Gemeindeamt.

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