Erste Vernehmungen

Koza bedauert, die Rechnung „korrigiert“ zu haben

Niederösterreich
19.01.2024 16:00

Es gilt die Unschuldsvermutung, heißt es nun auch in der „Causa Hannes Koza“. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt leitete Ermittlungen gegen den ÖVP-Bürgermeister ein. Koza räumt Fehler ein und erklärt sich.

Ein „Krone“-Bericht über den Vösendorfer ÖVP-Bürgermeister Hannes Koza schlug hohe Wellen. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet und auch bereits erste Vernehmungen durchgeführt. Wie berichtet, wurden Anwaltskosten, die Koza wegen eines Widerrufs entstanden waren, über die Gemeinde als Beratungskosten für die „Anschaffung eines neuen Feuerwehrautos“ verrechnet.

„Ein Fehler, der so nicht passieren hätte dürfen“, wie Koza selbst einräumte. Das Abmahnschreiben jenes Wiener Anwalts, der Koza anzeigte, sei an ihn als Bürgermeister, die Rechnung aber an ihn als Privatperson gerichtet gewesen.

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Es war nie in meinem Sinne, der Marktgemeinde Vösendorf, für die ich mich seit Jahren engagiere und einsetze, zu schaden.

Hannes Koza

„An dieser Stelle hätte ich mich mit der Anwaltskanzlei in Verbindung setzen müssen, um die Rechnung entsprechend korrigieren zu lassen, da es auch bei meinen Vorgängern üblich war, dass solche Anwaltskosten von der Gemeinde getragen werden“, schildert der Bürgermeister. 

Dass er die Rechnung stattdessen selbst „korrigiert“ habe, bedauere er. Umgehend habe er der Gemeinde den Betrag rücküberwiesen. „Rasch und lückenlos“ will Koza die Causa nun auch aufklären. Und damit ist er keinesfalls alleine.

Neos und SPÖ üben Kritik
So ortet etwa Neos-Chefin Indra Collini eine „hohe kriminelle Energie“ rund um den Vorfall. „Sollte sich herausstellen, dass die von Koza eingereichte Rechnung tatsächlich eine Fälschung ist, erwarte ich mir von der ÖVP klare Konsequenzen“, so die pinke Frontfrau. Die Gemeindeaufsicht sei gefragt, die Bücher in Vösendorf zu prüfen.

Genau hinschauen will auch der selbst ernannte SPÖ-„Kontrolllandesrat“ Sven Hergovich. Wie seine Genossen in Vösendorf fordert er einen Rücktritt des Türkisen. Aber nicht nur das.

Seit dem Bekanntwerden des „Krone“-Artikels habe er Hinweise bekommen, dass es „weit mehr als nur diesen einen Fall“ geben würde. Hergovich bittet die Bevölkerung, diese Hinweise an ihn zu melden und ergänzt: „Seit Jahren wissen wir, dass die türkise ÖVP schlecht zwischen mein und dein unterscheiden kann. Den Medien entnehme ich, dass gegen einen besonders exponierten Türkisen, den Bürgermeister von Vösendorf, Ermittlungen laufen, weil er die Rechtskosten eines privaten Twitterstreits seinen Bürgern verrechnen wollte und dafür sogar eine Rechnung gefälscht haben soll. Das ist, wenn es sich bewahrheitet, eine schwere Straftat. Ich sehe nicht, wie ihn die anderen Fraktionen da im Amt lassen können“.

Die ÖVP wollte sich auf Anfrage nicht zur Causa äußern.

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