Dominik Wlazny will die Bierpartei in die kommende Nationalratswahl führen. Der Vorsitzende, auch bekannt als „Marco Pogo“, hatte am Donnerstag zu einer „Erklärung“ geladen - und sich eine Hintertüre offen gelassen.
„Der Zuspruch zur Bierpartei ist ungebrochen“, leitete Wlazny sein Statement ein. Jetzt gehe es darum, den metaphorischen „FC Simmering“ fit für die Bundesliga zu machen. Wlazny sagt: „Ja, wir sind bereit!“ Die Bierpartei werde bei der Nationalratswahl antreten.
Der Neo-Politiker sei überzeugt, konstruktive Beiträge leisten zu können. Nach dem Motto: Fakten statt Ideologie. „Red‘ ma über die Zukunft“, lautete sein Appell. Es gehe um Chancengleichheit, es gehe darum, die nächste Generation „mitreden zu lassen“.
Sozialpolitik als Schwerpunkt
Schwerpunkte will Wlazny jedoch nicht nur beim Thema Bildung setzen. Ein faireres Gesundheitssystem und leistbares Wohnen stünden ebenfalls auf seiner Liste. In Sachen Inflation stehe die Republik nicht „rosig“ da.
Mit der Bierpartei im Nationalrat soll ein Eignungstest für Minister eingeführt werden. Ein weiterer essenzieller Pfeiler sei die Finanzierung. „Die Bierpartei ist bereit, wir wissen, wie man anpackt.“ Doch ohne Geld könnten die Ziele der Partei und eine Wahlkampagne nicht umgesetzt werden. Und das fehlt - „noch“.
Antritt nur mit nötiger Unterstützung
Sollte es gelingen, bis Ende April genügend zahlende Mitglieder zu lukrieren, werde die Bierpartei definitiv antreten. Das Ziel liege hier bei 20.000 Personen. Großspender seien jedoch nicht willkommen: „Großspendertum schafft Abhängigkeit!“ Die Mitgliedschaft werde 59 Euro pro Jahr kosten.
Derzeit habe man in etwa 1300 Mitglieder, ob darunter prominente Namen sind, wollte Wlazny nicht beantworten. Auf der Suche nach einer „Bierpartei-Stammwählerschaft“ solle man sich aber weniger an den Mitgliedern und mehr am Ergebnis der Wahl zum Bundespräsidenten 2022 orientieren, wo Wlazny mit 8,3 Prozent der Stimmen Dritter wurde.
Erfahrung für ein gutes Abschneiden hätte er genug: „Ich bin übrigens längstdienender Parteichef Österreichs“, konnte sich Wlazny aufgrund der turbulenten jüngeren Vergangenheit der etablierten Parteienlandschaft nicht verkneifen zu bemerken.
Die 2015 gegründete Bierpartei stellte sich bereits 2019 der Nationalratswahl, allerdings nur in Wien, und verfehlte damals den Einzug ins Parlament deutlich. Diesmal könnte das anders aussehen.
Laut Umfragen stünden die Chancen der Bierpartei nicht schlecht. Bei sporadischen Abfragen im vergangenen Jahr lag die Bierpartei mitunter sogar bei bis zu 12 Prozent, wie ein Blick auf den APA-Wahltrend zeigt. In jener Umfrage lag sie somit sogar vor den NEOS und der grünen Regierungspartei. Zuletzt - bei Sonntagsfragen von Ende Oktober und Ende November - pendelte sich die Bierpartei bei etwa drei bis vier Prozent ein. Demnach würde sie an der Hürde von vier Prozent für den Einzug in den Nationalrat kratzen.
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