Hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft tagen derzeit am Weltwirtschaftsforum im Schweizer Davos. Den „reichen Eliten und andere Mächtigen“ wurde nun eine eindrucksvolle Botschaft gesendet.
Ein gigantisches Schneezeichen, das an ein asiatisches Mandala erinnert, prangte in der umliegenden Bündner Berglandschaft. Drohnenaufnahmen (Video oben) machten am Mittwoch in den sozialen Medien die Runde. Am Rand des Symbols mit der Größe von zwei Fußballfeldern stand in Versalien geschrieben: „Life over growth“ (Leben über Wachstum).
„Planet am Rand des Kollaps“
Dahinter steckt die Umweltorganisation Greenpeace. Denn in Davos werde unter anderem über „grünes Wachstum“ gesprochen, der „Wachstumszwang“ habe den Planeten aber bereits an den Rand des Kollapses gebracht, moniert Greenpeace Schweiz. Die Wirtschaftspolitik treibe Krisen an - gerade in reichen Ländern wie der Schweiz sei Wachstum Teil des Problems, nicht Teil der Lösung, sagt Jasmin Duregger, Greenpeace-Klimaexpertin.
Klimaneutralität in weiter Ferne
Man fordere eine Politik, die unsere Lebensfähigkeit stärkt, statt sie zu gefährden, sagt die Organisation - und meint damit wohl primär den immer weiter steigenden CO2-Ausstoß, der Einsparungsmaßnahmen derzeit weltweit bei Weitem übersteigt.
Will die Welt bis 2050 klimaneutral sein, müssten die menschengemachten Emissionen jährlich um durchschnittlich 1,4 Milliarden Tonnen sinken, berechnete das „Global Carbon Project“ vergangenes Jahr. Das entspricht dem Rückgang des Pandemie-Jahres 2020, wäre also nur in einer Art Dauer-Lockdown zu schaffen ...
Für Greenpeace ein weiterer Grund, aufs Tempo zu drücken.
Privatjets wie Hunderttausende Autos
Schon im Vorfeld Forums hatten übrigens einmal mehr die hohen Privatjet-Emissionen der Teilnehmer für Aufsehen gesorgt. Eine vom niederländischen Umweltberatungsinstitut CE Delft durchgeführte Untersuchung ergab, dass im direkten Zusammenhang mit den Flügen 7400 Tonnen CO2-Emissionen zu erwarten seien. Das entspreche dem Ausstoß von 260.000 durchschnittlichen Autos in einer Woche.
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