Australian Open

Djokovic startet in seinem Wohnzimmer „Mission 25“

Tennis
12.01.2024 15:15

Alle Jahre wieder beginnt die Tennissaison mit dem ersten Grand Slam so richtig. Alle Jahre wieder stellt sich die Frage: Wer soll Novak Djokovic bei den Australian Open stoppen? 0 Mal bei 18 Teilnahmen eroberte er in Melbourne den Titel, zuletzt gewann er, wenn er spielen durfte, viermal in Folge den Titel, hält also bei 28 gewonnen Matches hintereinander. Die letzte Niederlage kassierte er 2018.

Was der Court Philippe Chatrier für Rafael Nadal in Paris, das ist in Melbourne die Rod Laver Arena für Novak Djokovic. Sein Wohnzimmer, auf dem er seine Tennisgegner nach Belieben dominiert. Genau dort will Djokovic am Sonntag gegen das 18-jährige kroatische Talent Dino Prizmic, Juniorensieger der French Open 2023, seine „Mission 25“ starten, die Jagd auf den 25. Triumph bei einem Grand-Slam-Turnier, womit er seinen eigenen Rekord weiter ausbauen würde. Denn trotz all seiner Erfolge ist der 36-Jährige noch hungrig. „Ich will weiter Tennisgeschichte schreiben“, tönte Djokovic vor der Saison.

Unfassbare 89 seiner 97 Matches bei den Australian Open hat er gewonnen. Diese Siegquote von 91,8 Prozent ist die vierthöchste eines Spielers bei einem Grand Slam. Beim United Cup, den Djokovic als Vorbereitung absolvierte, machte ihm eine Handgelenksverletzung zu schaffen. Doch Ähnliches hieß es auch vor einem Jahr, beim Major selbst war davon nichts mehr zu sehen. Auch heuer dürfte diese Blessur kein Thema mehr sein.

Die höchste Siegquote bei einem Grand Slam

97,4% Rafael Nadal                 French Open

96,1% Björn Borg                     French Open

92,7% Björn Borg                     Wimbledon

91,8% Novak Djokovic            Australian Open

90,6% Andre Agassi                Australian Open

90,0% Pete Sampras               Wimbledon

Doch zurück zur Ausgangsfrage: Wer kann Novak Djokovic heuer tatsächlich stoppen? Gehandelt werden eigentlich im Wesentlichen nur drei Namen: Carlos Alcaraz, Daniil Medwedew und Jannik Sinner, die übrigens allesamt kein Vorbereitungsturnier bestritten.

Alcaraz ohne Trainer
Der spanische Weltranglistenzweite bewies bereits im Vorjahr, dass er Djokovic bei einem seiner Lieblings-Grand-Slams besiegen kann. Im Finale von Wimbledon beendete Alcaraz in einem Fünfsatzkrimi die dortige Vorherrschaft des Serben, die in den letzten Jahren ähnliche Ausmaße wie bei den Australian Open angenommen hatte. Dass der 20-Jährige trotz seiner Jugend das Spiel hat, um den „Djoker“ auch in Melbourne zu schlagen, bezweifelt niemand, doch ist Alcaraz immer auch wieder anfällig für einen schlechten Tag.

Die Auslosung in Melbourne meinte es diesmal mit Carlitos recht gut. Er eröffnet gegen Routinier Richard Gasquet, trifft danach auf den Sieger der Begegnung Lorenzo Sonegos mit Dan Evans. Nicht an seiner Seite ist in Australien übrigens Trainer Juan-Carlos Ferrero, der nach einer Knieoperation auf die lange Reise verzichtete. Bei einem erfolgreichen Abschneiden „Down Under“ könnte Alcaraz, der im Vorjahr aus Verletzungsgründen den ersten Grand Slam des Jahres auslassen musste, übrigens wieder Nummer eins der Welt werden.

Medwedew in reiferer Version
Auch Daniil Medwedew konnte Novak Djokovic bereits eine denkwürdige Niederlage zufügen, die dem Serben wohl lange seelische Schmerzen bereitete. Im Endspiel der US Open 2021 vermasselte der Russe ihm den großen Coup vom perfekten Grand Slam in einem Jahr. Im Vorjahr hielt Medwedew in der Neuauflage trotz einer Dreisatzniederlage besser dagegen als das Resultat verrät.

Eine Frage bei Medwedew mag sein, ob ihm die Finalniederlage 2022 noch im Kopf herumspukt. Damals sah er bei den Australian Open gegen Rafael Nadal nach einer 2:0-Satzführung und drei Breakbällen im dritten Durchgang schon wie der sichere Sieger aus, verlor aber in fünf Sätzen. Medwedew ist jedenfalls überzeugt, sich in mentaler Hinsicht noch gebessert zu haben. „Ich will reifen und ich glaube, dass ich in dieser Hinsicht in den letzten Monaten einen großen Fortschritt vollbracht habe“, meint der 27-Jährige, der in der Vergangenheit immer wieder auf dem Platz ausrastete.

Sinner will an Saisonfinale anknüpfen
Im Gegensatz zu Alcaraz und Medwedew gelang Sinner, der übrigens in der Hälfte von Novak Djokovic landete, also dessen potenzieller Semifinalgegner ist, der ganz große Coup noch nicht. Der Südtiroler darf noch keine Grand-Slam-Trophäe sein Eigen nennen, stand bisher noch nicht einmal in seinem Finale. Doch war Sinner der Mann der Stunde in den letzten Monaten der Tennissaison 2023.

Von August bis Oktober eroberte der 22-Jährige drei Titel, darunter seinen ersten bei einem Masters, zudem den Daviscup. Bei diesem fügte auch Sinner Djokovic eine Niederlage zu, die diesem sicherlich weh tat, bedenkt man, welche große Rolle der Daviscup für den Serben spielt. An diese starke Spätform möchte Sinner anknüpfen. Dann ist gut vorstellbar, dass Italien zum ersten Mal seit Adriano Panatta bei den French Open 1976 über einen Grand-Slam-Titel jubelt.

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