Kletter-Paradies

Wo Eis selbst bei milden Temperaturen wächst

Kärnten
06.01.2024 10:00

Eisklettern ist die Königsklasse im Klettersport - im Bergsteigerdorf Mauthen im Gailtal finden Eiskletterer selbst bei Föhn und warmen Temperaturen ideale Klettermöglichkeiten.

Kälte und Schnee sind in diesem Winter im Süden Österreichs bis dato zwar noch Mangelware, dennoch hat es der unermüdliche Gailtaler Eisbär Sepp Lederer abermals geschafft, den mächtigen Eisturm im Alpenvereinszentrum in Mauthen zu präparieren. Spektakuläre 28 Meter hoch ist der Turm, der in der Eiskletterszene als Alpiner Marterpfahl bekannt ist.

Perfekte Konditionen für die ersten Kletterversuche
„Der Eisturm in Mauthen bietet Eiskletterern viele Vorteile“, weiß der langjährige Bergführer Hannes Lexer: „Der Zustieg vom Parkplatz dauert nicht einmal fünf Minuten und es gibt so gut wie keine objektiven Gefahren, wie man sie bei vereisten Wasserfällen vorfindet. Denn bei diesen ist die Gefahr groß, von herabstürzenden Eisklumpen getroffen zu werden.“ Nicht so beim Alpinen Marterpfahl: „Der Eisturm ist damit ideal, um die ersten Kletterversuche im vertikalen Eis zu machen“, erklärt Hannes, der mit seiner Bergsportschule Südalpen regelmäßig Ausbildungen - für Newbies bis Eisprofis - anbietet.

Von Weiß bis Blau-, Farben richtig deuten
Und Hannes kennt sich mit dem Eisklettern richtig gut aus und weiß, dass schon alleine die Farbe des Eises viel über dessen Eigenschaften aussagt: „Weißes, helles Aussehen deutet auf Schnee und Lufteinschlüsse hin - also schlechte Qualität. Blaues Eis ist hingegen solide und kompakt.“

Großes Dankeschön an den Alpenverein
Dass in Mauthen heuer überhaupt das Eisklettern möglich ist, ist der Erfahrung und dem Können des Teams rund um Sepp Lederer, dem Alpenvereins-Obmann der Sektion Obergailtal- Lesachtal, zu verdanken.

Hannes: „In den vergangenen Wochen hat es einfach viel zu viel geregnet und es war zu warm für diese Jahreszeit - vermutlich aufgrund des Klimawandels. Das milde Wetter hat den Eisturm zwar gezeichnet, dennoch ist er kletterbar.“

Doch was macht die Faszination Eisklettern überhaupt aus?
Die Gailtalerin Birgit Ortner, die mit Hannes Lexer zusammen die Bergsportschule Südalpen leitet, hat erst heuer mit dem Klettern mit Eisgeräten und Steigeisen begonnen: „Ich konnte mir am Anfang gar nichts darunter vorstellen, vielmehr noch wirkte das Klettern im Eis auf mich gefährlich und fernab meiner Könnensklasse.“ Doch mit etwas Unterstützung und Tipps von Bergführer Hannes Lexer fühlt sich Birgit inzwischen im Eis richtig wohl: „Der Reiz des Eisklettern ist es, dass es eine Sportart ist, die nicht jeder ausübt und der Eisturm ist dafür einfach ideal, weil er abends dank Flutlicht auch optimal beleuchtet werden kann.“

Vorbereitungen in vollem Gange
Einige Eiskletterer sind aktuell auch zum Training in Mauthen, um sich für das 7. Osttiroler Eiskletterfestival samt Österreichischer Meisterschaft vorzubereiten - die Bewerbe finden von 11. bis 14. Jänner im Matreier Tauerntal statt.

Für Speis und Trank ist gesorgt
Doch zurück ins Bergsteigerdorf Mauthen, wo sich in den Wintermonaten im Alpenvereinszentrum auch die Talstation der beliebten Zollnerseehütte befindet. Der beliebte Zollnersee-Hüttenwirt Wolfgang Heinz und sein Partner Florian Fischer versorgen dort aber nicht nur die Eiskletterer mit warmen Getränken und Essen, sondern auch die Eishockeyspieler, Eisläufer und Eisstock-Schützen.

Ein Besuch des Alpenvereinszentrums und des Eisturms zahlt sich aus.

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