Ach, übrigens...

2024 – das Mega-Sportjahr

Vorarlberg
31.12.2023 12:55

Das kommende Jahr wartet mit unzähligen Sport-Highligts auf. „Krone Vorarlberg“-Autor Harald Petermichl hat sich für die neueste Ausgabe seiner Kolumne „Ach, übrigens...“ auf die Suche nach den „lässigsten“ Events gemacht. Und wurde mehr als nur fündig.

In nur noch wenigen Stunden ist es so weit. Dann beginnt beim Österreichischen Pool-Billardverband in Klagenfurt das Jahr eins nach Sportdirektor Markus Pfistermüller, nachdem dieser wegen „persönlicher Angriffe per Textnachrichten und Beleidigungen und Denunzierung in Sozialen Medien“ sein Amt nicht mehr weiterführen wird. Quasi der erste „Paukenschlag“, wie ein großes Vorarlberger Online-Portal es ausdrücken würde, im Sportjahr 2024, das auch abseits des grünen Filztisches ein ganz besonderes zu werden verspricht. Unmöglich, all die herausragenden Sportereignisse des kommenden Jahres aufzuzählen, aber glücklicherweise stehen sogar 366 Tage zur Verfügung, um all die Mega-Events, die jetzt bereits ihre Schatten vorauswerfen, optimal zu platzieren.

Hoch zu Ross in Kitzbühel. (Bild: Reinhardt Sommer)
Hoch zu Ross in Kitzbühel.

Das Jahr startet in Kitzbühel exklusiv
Gleich im Jänner geht es winterlich los, wenn in Kitzbühel, der laut Veranstalter „Wiege des exklusiven Wintersports“, beim „Bendura Bank Snow Polo World Cup“ acht der weltbesten Poloteams „in einem spektakulären Wettbewerb um Ruhm und Ehre kämpfen“, wobei das eher am Rande wichtig zu sein scheint, denn das Turnier verspricht insbesondere, „ein Magnet für Berühmtheiten und VIPs zu sein, die sich in der malerischen Kulisse Kitzbühels einfinden“. Also „ein Event, das Sport und Gesellschaft vereint“, wie der Veranstalter glaubhaft versichert. Da will man sich im Industrieviertel natürlich nicht lumpen lassen und richtet in Bad Vöslau nach der erfolgreichen Premiere 2023 bereits zum zweiten Mal den „badsooßbrunn lauf“ aus, wo auf sorgfältig ausgewählten Strecken „Regeneration, Erholung und Gesundheit“ im Vordergrund stehen sollen, insbesondere vermutlich bei der Halbmarathon 3er-Staffel mit 5,1 / 7,3 / 8,7 km durch alle drei Orte der Kleinregion.

Auf der Wiener Donauinsel ist alles ganz genau berechnet. (Bild: Wien Energie Businessrun/www.martinsteiger.at)
Auf der Wiener Donauinsel ist alles ganz genau berechnet.

Wissenschaftlicher Business Run
Nicht weniger spektakulär verspricht der „Wien Energie Business Run“ auf der Donauinsel zu werden, vor allem weil sich hier offenbar eine ganze Hundertschaft an wissenschaftlichen Fachkräften damit beschäftigt hat, einen optimalen Ablauf zu gewährleisten, denn „die geringere Durchgangsbreite der Wege auf der Donauinsel wurde nach einem genau definierten Berechnungsschlüssel durch längere Startzeiten ausgeglichen, um pro Quadratmeter nicht mehr Läufer:innen auf der Strecke zu haben, wie dies auf der Prater Hauptallee der Fall war, auch wenn die subjektive Wahrnehmung möglicherweise eine andere war“. Um alle Eventualitäten auszuschalten, werden zudem noch „jene Teilnehmer:innen, die eine Gehpause einlegen müssen, darum ersucht, sich auf der Strecke rechts zu halten, um schnellere Läufer:innen nicht zu behindern“. Da sollte also nichts schiefgehen, funktioniert auf der Autobahn ja auch manchmal.

In Schottland geht es um WM-Medaillen - im Orientierungslauf. (Bild: zVg)
In Schottland geht es um WM-Medaillen - im Orientierungslauf.

Das „lässigste Highlight des Winters“
Getoppt wird das alles von den legendären „White Pearl Mountain Days“ im Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn („Home of Lässig“), bei denen es sich um „das lässigste Highlight des Winters“ handelt, denn „die einzigartige Mischung aus Lifestyle und Genuss verspricht eine geballte Ladung an guter Laune und viele weitere Gründe, sich den Termin im Kalender dick anzustreichen“. Wie eingangs bereits erwähnt, weiß man gar nicht, wo man beginnen soll mit der Aufzählung all dieser Highlights, denn da wäre international gesehen auch noch die Orientierungslauf-Weltmeisterschaften im schottischen Edinburgh, diesmal nicht in der Disziplin „Wald“, sondern im „Sprint“, da sollte es nach über 20 Jahren endlich mal mit einer Medaille für Österreich klappen.

Der Kirgise Isat Artykow war der erste Medaillengewinner der Olympischen Spiele 2016 in Rio des Dopings überführt worden. (Bild: APA/AFP/GOH CHAI HIN)
Der Kirgise Isat Artykow war der erste Medaillengewinner der Olympischen Spiele 2016 in Rio des Dopings überführt worden.

Mehrtägige Sportveranstaltungen in Frankreich und Deutschland
Schlag auf Schlag geht es also im Mega-Sportjahr 2024 und vermutlich werden in der Materie deutlich besser Bewanderte einwerfen, dass es auch in Deutschland und Frankreich noch mehrtägige Veranstaltungen gibt. Aber seien wir mal ehrlich: Wen interessieren schon Olympische Sommerspiele ohne Gewichtheben? Da ist die Frage, was die französische Finanzstaatsanwaltschaft bei ihren Razzien in den Räumen des Organisationskomitees betreffs Nepotismus und Veruntreuung öffentlicher Gelder zutage fördert, allemal interessanter. Und eine Fußball-EM, bei der im Moment die spannendste Frage ist, ob das DFB-Team Epochales leistet, indem es überraschenderweise wieder mal eine Vorrunde übersteht, wird dem Flair einer Schneepolo-Begegnung unterhalb der Streif niemals das Wasser reichen können. Auf ein ersprießliches Sportjahr 2024!

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