Rezept gegen Bodenfraß

Vergessene Grundstücke für neue Betriebe nutzen

Industrieruinen sollen neu belebt werden.

(Bild: Gerhard Bartel)

Zunehmende Bodenversiegelung ist eine der größten Umweltsünden unserer Zeit. In Niederösterreich will man dagegen vorgehen - und zwar just bei der Ansiedelung neuer Unternehmen. Brachliegende Gewerbe- und Industriegründe will die Wirtschaftsagentur für neue Betriebe nutzen.

„Wir brauchen beides, den Schutz unserer kostbaren Böden und wirtschaftliches Wachstum“, gibt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner die Linie vor. Daher führte Ecoplus, die Wirtschaftsagentur des Landes, eine detaillierte Erhebung gewerblicher Brachflächen quer durch Niederösterreich durch. Mit einem Ergebnis, das sich sehen lassen kann.

Insgesamt wurden in 386 Gemeinden knapp 700 geeignete Flächen ausgemacht. „Damit gibt es erstmals einen Gesamtüberblick über solche Areale“, betont Mikl-Leitner. Und Ecoplus-Chef Helmut Miernicki ergänzt: „Künftig kann man diese ungenutzten Grundstücksreserven auch über unseren kostenlosen Standortkompass abrufen, damit sind sie für Unternehmen leicht auffindbar.“

Mikl-Leitner im Gespräch mit Unternehmer Lutz Hellmich (Mitte) und Miernicki.

(Bild: J.Burchhart)

Weitere Investitionen
Doch nicht nur solche vergessenen Grundstücke und Industriebauten stehen im Fokus. 2024 werden 38 Millionen Euro in die Wirtschaftsparks sowie Technologie- und Forschungszentren zwischen Enns und Leitha investiert. Allein 24 Millionen Euro fließen in thermische Sanierung, Erhöhung der Energieeffizienz und Verbesserung der Nachhaltigkeit.

„Gerade in herausfordernden Zeiten ist es unerlässlich, Betrieben optimale Rahmenbedingungen zu bieten“, unterstreicht Mikl-Leitner die Bedeutung solcher Maßnahmen. Die Wirkung zeigen: Derzeit hat die Ecoplus rund 470 Ansiedlungs- und Erweiterungsprojekte in der Pipeline. Miernicki: „Wenn nur ein Teil davon realisiert wird, bedeutet das Hunderte neue Jobs.“