Der dreiste Räuber kam kurz vor 20 Uhr in das "Hotel de France", das direkt neben der Polizeidirektion am Schottenring liegt. Er hatte die Kapuze seiner Jacke weit ins Gesicht gezogen, drängte sich von hinten an einen bei der Rezeption wartenden 61-Jährigen und drückte ihm einen Finger in den Rücken.
Der Gast sollte glauben, es handle sich um den Lauf einer Schusswaffe. Anschließend warf der Kapuzenmann zwei Plastiksackerl auf das Pult der gerade mit zwei Mitarbeiterinnen besetzten Rezeption und rief: "Geld her, ganzes Geld her!"
"Hat mich sehr gefreut, den Damen helfen zu können"
In diesem Moment drehte sich der 61-Jährige nach Angaben eines Hotelsprechers völlig unbeeindruckt um und warf sich auf den Räuber. Der schmächtige Täter hatte keine Chance gegen den rund 1,80 Meter großen, stattlichen Osteuropäer. Der hielt ihn fest, bis die Polizei zwei Minuten später eintraf.
Den Dank des Hotels in Form einer Flasche Champagner nahm der Gast gerne an, das Angebot einer Gratis-Übernachtung lehnte er ab. Es habe ihn aber "sehr gefreut, den Damen helfen zu können". Der Gentleman ist am Dienstag planmäßig weitergereist. Der Überfall hätte sich für den Täter übrigens nicht gelohnt: Hotelrezeptionen verfügen in Zeiten des bargeldlosen Zahlungsverkehrs nur über relativ geringe Bargeldbeträge.
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