Es ist ein Bild wie von vor drei Jahren: Rudolf Anschober trägt FFP2-Maske und warnt vor einer Corona-Welle „mit Rekordniveau“. Der ehemalige Gesundheitsminister schlägt Alarm: „Der Diskurs über Covid wurde vielfach den Leugnern überlassen“, schreibt er in seinem Blog. Er ruft zu wirksamen Maßnahmen auf.
Eine heftige Corona-Welle schwappt derzeit über Österreich und sorgt für Zehntausende Krankenstände. Angesichts dieser „Welle mit Rekordniveau“, die die Abwasseranalysen zeigen, beklagt der ehemalige Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), dass man aus Corona zu wenig gelernt habe.
„Wo bleibt unser Eigenschutz?“
So zeigt er sich „verblüfft“ darüber, dass selbst in stark überfüllten Öffis die Menschen kaum Maske tragen, wie er in einem Blogbeitrag auf seiner Website schreibt. „Wo bleibt unsere Gesundheitskompetenz, unser Eigenschutz?“, fragt er. Er werde sich angesichts niedriger Impfraten gegen Covid und Grippe „wieder an die Maske gewöhnen“ müssen, schreibt Anschober und postete ein Foto von sich mit FFP2-Maske im Zug.
Er sieht aufgrund der Covid-Welle große Herausforderungen auf Österreich zukommen. Denn das Ende der Pandemie sei nur ein „vermeintliches“ gewesen, Long Covid weiterhin ein enormes Problem und es sei „sehr schwierig“, Produktionsstandorte für wichtige Medikamente zurück nach Europa zu holen. Immerhin sieht er einen Lichtblick: Denn es komme ein neues Pandemiegesetz, weil man sich damit auf zukünftige Virusausbrüche besser vorbereiten könne.
Schelte für Corona-Leugner
Heftige Kritik übt Anschober an Corona-Leugnern, die mit „originellen ‚Fakten‘ die Bevölkerung verwirren“ würden. Hier sei es „allerhöchste Zeit, dem sachlich gegenzusteuern“, appelliert der ehemalige Gesundheitsminister. Auch Anschobers Nach-Nachfolger als Gesundheitsminister, Johannes Rauch (Grüne), rief vor Kurzem dazu auf, wieder Maske zu tragen und sich impfen zu lassen. Gleichzeitig stellte Rauch klar, dass es keine „Zwangsmaßnahmen“ geben werde.
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