Schließung steht bevor

Haus am Kellerplatz: „Sinkendes Schiff“ geht unter

Burgenland
04.12.2023 19:00

Die Entscheidung über den Fortbestand des einstigen Tourismushotspots in Purbach ist gefallen. Die Schließung ist mit Jahresende fix.

Einst galt das Haus am Kellerplatz als idealer Ausgangspunkt für eine Reise zu den touristischen Besonderheiten in der Region. Die Tage für die gut bestückte Vinothek sind nun gezählt. Der Grund: der damalige Tourismusmagnet schreibt seit über fünf Jahren kontinuierlich rote Zahlen. Laut SPÖ brachte das Haus am Kellerplatz bisher einen erwirtschafteten Verlust in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Jährlich wurden außerdem statt den betriebswirtschaftlich erforderlichen 110.00. Weinflaschen, 44.000 Flaschen verkauft. Das wollte die Gemeinde, die die Kosten für das „sinkende Schiff“ trägt nicht mehr hinnehmen.

Gespräch zwischen SPÖ und Winzer von kurzer Dauer
Die ÖVP und die Winzer hingegen setzten sich, wie berichtet, für den Fortbestand der Vinothek ein. Der Zwist zwischen beiden Parteien kam nun zu einem jähen Ende. Nachdem die Fronten derart verhärtet waren, sollte ein klärendes Gespräch und Lösungsvorschläge seitens der Winzer über die Zukunft des Gebäudes entscheiden. Doch das Treffen war, laut Bürgermeister Harald Neumayer, nach knapp 10 Minuten wieder beendet. Außerdem sollen sich nur 2/3 der Winzer an dem Gespräch beteiligt haben.

Winzer brachten keine rettende Idee für Vinothek
Der Ortschef sagt: „Wir waren recht erstaunt darüber, dass die Winzer keinen nennenswerten Vorschlag, wie zum Beispiel die Gründung eines Vereins, gebracht haben.“ Damit haut die Gemeinde nun den Deckel drauf und entschloss sich für die endgültige Schließung, die am 31. Dezember folgen soll. „Anscheinend ist niemand bereit das Zepter in die Hand zu nehmen. Wenn es darauf ankommt, will keiner etwas tun“, so Neumayer weiter.

Schließung laut ÖVP Fehlentscheidung
Die ÖVP hält die Schließung für eine Fehlentscheidung. „Der Betrieb der Vinothek hat über zehn Jahre reibungslos funktioniert und die Subventionen wurden jeweils aus dem laufenden Budget bezahlt. Das Haus am Kellerplatz war ein Treffpunkt für alle Purbacher und Gäste“, so der Vizebürgermeister Martin Horak.

SPÖ setzte andere Prioritäten
Ein Wermutstropfen ist aber auch der SPÖ zu spüren, allerdings wird auf andere Prioritäten verwiesen. „Aufgrund der enormen Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen sind wir aktuell gezwungen, eine Kinderkrippe zu errichten“, so SPÖ-Stadtobfrau Elisabeth Schüller. Mit dem Haus am Kellerplatz hat die Gemeinde andere Pläne. Das Gebäude soll künftig als Kulturzentrum genutzt werden. Vereine haben die Möglichkeit, die Location bei Bedarf zu mieten.

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