„Wollten sich ergeben“

Beweist dieses Video Kriegsverbrechen der Russen?

Ausland
03.12.2023 13:11

In der Nähe der derzeit heftig umkämpften ostukrainischen Stadt Awdijiwka soll es zu Kriegsverbrechen gekommen sein. Die Führung in Kiew wirft der russischen Armee vor, ukrainische Soldaten erschossen zu haben, die sich ergeben wollten. Ein derzeit in den sozialen Medien kursierendes Video von dem Zwischenfall wird bereits von der Staatsanwaltschaft Donezk untersucht.

Darin sieht man zwei Männer, die aus einem Unterschlupf kommen, einer mit erhobenen Händen. Kurz darauf liegen sie vor einer Gruppe Soldaten auf dem Boden. Dann scheinen Schüsse abgegeben zu werden, es ist Rauch zu sehen, bevor das Video abrupt abbricht. Die Aufnahmen (siehe Video unten). Reuters konnte die Echtheit, das Datum und den Ort, an dem das Video aufgenommen wurde, nicht unabhängig überprüfen.

Der ukrainische Soldat rechts ergibt sich offensichtlich. Wenig später ist er tot.
Der ukrainische Soldat rechts ergibt sich offensichtlich. Wenig später ist er tot.(Bild: Screenshot twitter.com/NOELreports)

Auch die Nachrichtenagentur AFP konnte den Ort der Aufnahme und deren Echtheit nicht verifizieren. Der ukrainischen Staatsanwaltschaft zufolge ereignete sich der Vorfall im Distrikt Pokrowsk, ein Teil der Oblast Donezk, in der Nähe des heftig umkämpften Awdijiwka.

Die Videoaufnahmen kursieren auf Twitter:

Ombudsmann: „Russlands terroristisches Gesicht“
Der ukrainische Ombudsmann für Menschenrechte, Dmytro Lubinez, schrieb zu den Aufnahmen auf Telegram: „Heute ist ein Video von der Hinrichtung ukrainischer Soldaten, die sich ergeben hatten, durch russische Soldaten online aufgetaucht! Dies ist eine Verletzung der Genfer Konventionen und eine Missachtung des internationalen Kriegsrechts.“ Russland zeige mit diesem Vorgehen „wieder und wieder sein terroristisches Gesicht“.

Der ukrainische Ombudsmann betonte, dass die betroffenen ukrainischen Soldaten keine Waffen mehr gehabt und ihre Hände erhoben hätten. „Sie stellten keinerlei Gefahr dar“, sagte er. Die russischen Gegner hätten sie daher gefangennehmen und „ihnen den Status von Kriegsgefangenen geben“ müssen.

Hinrichtung eines Scharfschützen
Zuletzt hatte ein ähnliches Video im März für große Entrüstung gesorgt. Damals sah man einen unbewaffneten ukrainischen Soldaten, der „Ruhm der Ukraine“ sagt und anschließend erschossen wird. Der 42-jährige Scharfschütze wurde von Präsident Wolodymyr Selenskyj posthum als „Held der Ukraine“ geehrt.

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