Sechs Jahre wurde der Grazer Dom aufwändig saniert, nun ist das Großprojekt beendet. Die Arbeiten, die 6,5 Millionen kosteten, brachten dabei auch so manche Überraschung zutage - ein Lokalaugenschein.
Aus über 5000 Pfeifen bestand die Orgel im Grazer Dom ursprünglich. Über 1000 wurden der so genannten Reorganisation entnommen. „Damit die verbleibenden mehr Platz zum Klingen haben“, schmunzelt Domorganist Christian Iwan. Dann setzt er sich an sein Instrument und herrliche Orgelklänge erfüllen das Gotteshaus. Bischof Wilhelm Krautwaschl lauscht ehrfürchtig.
Mit dieser Hörprobe sind die sechs Jahre langen Sanierungsarbeiten im Grazer Dom nun offiziell beendet. 6,5 Millionen Euro betrugen die Kosten, die Bund, Land, Stadt und Spender finanzierten.
Gestartet wurde 2017 im Außenbereich, wo Pflastersteine erneuert, der Sockelbereich ausgebessert, die Fassade gereinigt und der hofseitige Zugang barrierefrei gestaltet wurde. 2019 begannen die Arbeiten im Langhaus, 2020 und 2021 folgte das Presbyterium - jenem Ort im Kirchengebäude, von dem aus der Priester den Gottesdienst leitet.
Dabei kamen erstaunliche Dinge zutage: Als eine Elektroleitung für eine mögliche zweite Orgel verlegt wurde - genug Pfeifen wäre dafür noch vorhanden - tauchte eine „Geheimtüre“ auf. Wohin man durch dieses spätgotische Portal gelangen konnte, ist unklar. Dahinter lag Schutt. Spannend auch die Arbeiten an Pietro de Pomis „Marien Verkündigung“: Es besteht nämlich nicht wie gedacht aus einem, sondern aus zwei Bildern.
Mehr Licht, Technik und Sicherheit
Neben dem Restaurieren galt es auch den Dom in ein neues technisches Zeitalter zu führen. Gottesdienste können nun gestreamt werden. Zudem kann die Messe künftig über Bildschirme mitverfolgt werden, wenn man nicht zum Altar sieht. Auch die Beleuchtung wurde adaptiert: 760 LEDs lassen alles erstrahlen. Zudem wurde in Brandschutz investiert.
Am kommenden Sonntag, dem 26. November, wird die Orgel um 10 Uhr von Bischof Krautwaschl gesegnet, um 18.30 lädt die Dompfarre zum Orgelkonzert.
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