Sechs Geschenke werden hierzulande im Schnitt heuer zu Weihnachten gekauft, zwei davon online - aber diesmal wird auch gespart: Jeder gibt 20 Euro weniger aus als noch im Vorjahr; macht in Summe 285 Millionen Umsatz.
Manche Dinge ändern sich nie, heißt es - daher ist der Handel darüber erstaunt: Seit Jahren war es so, dass der Anteil der Late-Shopper - also jener, die erst ab der zweiten Dezemberhälfte schweißgebadet durch die Geschäfte rennen - angestiegen ist.
Aber diesmal dürfte dieser Anteil mit 40 Prozent auf einen „historischen Tiefstand“ fallen. Denn bereits jetzt zeichnet sich ab, dass ab der zweiten Novemberhälfte die Kassen klingeln.
Der späte Käufer gibt viel aus
Dabei ist es gerade der späte Einkäufer, der in kurzer Zeit viel Geld aus gibt. Apropos viel Geld: Neun von zehn Steirern wollen der traditionellen Umfrage der Wirtschaftskammer zufolge heuer zwar Weihnachtsgeschenke kaufen - dafür aber deutlich weniger ausgeben als im Vorjahr. 290 Euro sind es im Schnitt, statt 2022 gut 310, die über den Ladentisch den Besitzer wechseln. Die glorreichen Weihnachtszeiten entfielen mit jeweils 370 im Schnitt auf die Vor-Corona-Jahre 2017/18/19, „dann ging es durch Corona und zusätzliche Verwerfungen deutlich nach unten“, so Gerhard Wohlmuth, Spartensprecher des Handels.
Ein Fünftel ändert sein Einkaufsverhalten total und sagt klar, dass heuer gespart werden muss. „Eher überraschend war für uns sogar, dass 36 Prozent sagen: ,Situation hin oder her, Weihnachten lass ich mir nicht nehmen’“, so Wolfgang Ziniel von der KMU Forschung.
Was heuer sonst noch auffällt: Die „Rabattgier“ der Steirer ist sehr ausgeprägt, dafür wird auf Nachhaltigkeit geschaut; jedem Fünften zumindest ist das wichtig. Und: Der Gutschein rutscht in der Beliebtheitsliste nach unten. Gerhard Wohlmuth: „Der war zu Coronazeiten und danach extrem gefragt, weil niemand wusste, wann man einkaufen konnte.“
Jetzt ist es Bekleidung, die das Ranking anführt. Weitere (positive) Ergebnisse aus der Studie der KMU, die sich aus 300 Befragungen speist: Jeder zweite will heuer verstärkt in Geschäften der Umgebung kaufen.
Umsatz zwei Prozent über Monats-Schnitt
Von den sechs Geschenken, die im Schnitt erworben werden, passiert das bei zwei über das Internet; wieviel davon ins Ausland wandert lässt sich schwer sagen. „Aber der steirische Handel hat sein Online-Angebot ebenfalls schon massiv ausgebaut“, ist Gerhard Wohlmuth zufrieden. Und mahnt: „Regional kaufen bitte! Um Arbeitsplätze zu sichern.“
Was erstaunen mag: Im Dezember liegt der Umsatz nur 2 Prozent über dem Monats-Schnitt! „Das mag wenig klingen“, so Wohlmuth, „aber das kann den Ausschlag dafür geben, ob ein Handelsjahr gut wird oder nicht.“
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