Innio und Partner

Ammoniak-Motor lässt in der Energiefrage hoffen

Tirol
15.11.2023 18:00

Die Firma Innio aus Jenbach entwickelte einen vielversprechenden Versuchsmotor, dessen Grundlage tierische Exkremente und abgestorbene Pflanzen sind. Nun wurde die diesbezügliche Kooperation mit einem steirischen Forschungszentrum und der Standortagentur präsentiert.

Erneuerbare Energie ist längst eines der gängigsten Schlagworte in Zukunftsdebatten. Auf den Begriff Ammoniak dürfte der Laie dabei noch kaum aufmerksam geworden sein. Der Stoff riecht unangenehm und sticht geradezu in der Nase. Und doch kann er zur erstrebten grünen Transformation wesentlich beitragen.

Derzeit vor allem zur Düngemittel-Produktion
„Ammoniak dient derzeit vor allem zur Herstellung von Düngemitteln. Motoren existieren noch nicht“, sagte Andreas Wimmer, Chef des Grazer Forschungsinstitutes LEC, das mit der Firma Innio in Jenbach und der Tiroler Standortagentur in dieser Frage Pionierarbeit leistet.

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Der Ammoniak-Motor funktioniert ähnlich effizient wie mit Erd- oder Biogas.

Andreas Kunze, Cheftechniker bei Innio in Jenbach

Innio entwickelte mit den Partnern einen einzylindrigen Ammoniak-Forschungsmotor. „Er funktioniert ähnlich effizient wie mit Erd- oder Biogas“, erklärte Andreas Kunz, Cheftechniker des Unterländer Standortes.  Schon Ende 2024 werde man den ersten „Vollmotor“ mit einer Leistung von 1 Megawatt in Betrieb nehmen können.

Allerdings: Auch Ammoniak muss mit einem durchaus aufwendigen Verfahren erst hergestellt werden. „Wir müssen diese Energie in Regionen erzeugen, in denen es Energieüberschüsse gibt“, sagte Wimmer. Und sprach dabei Kooperationen mit sonnenreichen Gegenden wie etwa Nordafrika an. Weil Ammoniak bei Normaltemperaturen flüssig sei, könne auch der Transport (mit Schiffen) und die Lagerung relativ leicht bewerkstelligt werden.

Der Ammoniak-Forschungsmotor, den Innio mit Partnern entwickelte. (Bild: Jorj Konstantinov)
Der Ammoniak-Forschungsmotor, den Innio mit Partnern entwickelte.

Koordination durch die Tiroler Standortagentur
Koordiniert wird die Zusammenarbeit der Grazer und Tiroler Fachleute von der Standortagentur. „In diesem Fall ist es uns gelungen, die Mittel der Forschungsförderungsgesellschaft FFG nach Tirol zu holen. Wir sind auch bei der Antragstellung behilflich“, erklärte Standortagentur-Chef Marcus Hofer.

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Wir bauen dadurch Österreichs Vorreiterrolle in der Entwicklung weltweit gefragter Technologien aus.

Henrietta Egerth, Geschäftsführerin der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).

Henrietta Egerth, Geschäftsführerin der FFG, war zur Präsentation nach Innsbruck gereist und freute sich: „Wir bauen dadurch Österreichs Vorreiterrolle in der Entwicklung weltweit gefragter Technologien für die Energiewende weiter aus.“ Wirtschafts-LR Mario Gerber erhofft sich qualifizierte Arbeitsplätze. Freilich: Den Praxistest müssen viele dieser spannenden Ideen erst bestehen.

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