Geständnis in Linz

„Wollen Israel-Fahne hier nicht hängen sehen“

Oberösterreich
30.10.2023 10:00

Zum dritten Mal wurde in Linz die Israel-Flagge vorm Alten Rathaus heruntergerissen. Dieses Mal wurden zwei einheimische Studenten erwischt und sie legten auch ein Geständnis ab. Ihr Motiv: „Wollen die Fahne hier nicht hängen sehen.“

Der Vorfall war am Sonntag gegen 6 Uhr früh passiert. Zwei offenbar angeheiterte Studenten trafen am Linzer Hauptplatz auf den Rathaus-Portier, als der gerade die Israel-Flagge, die über Nacht vorsichtshalber immer abgehängt wird, am Fahnenmast aufziehen wollte.

Rathaus-Mitarbeiter beschimpft
Die beiden beschimpften den Rathaus-Mitarbeiter und erklärten ihm, dass sie diese Flagge nicht hängen sehen wollen. Doch der Portier ließ sich davon nicht beirren und hisste die blaue-weiße Fahne.

(Bild: Dostal Harald)

Flagge zu Boden gezerrt
Nachdem der Mitarbeiter wieder zurück ins Rathaus gegangen war, sollen sich die beiden Nachtschwärmer auf die Flagge gehängt, daran gerissen und sie zu Boden gezerrt haben. Diese Aktion wurde von einer vorbeikommenden Streife beobachtet. Den Polizisten gelang es, das Treiben der Studenten zu stoppen und sie zu stellen.

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Die beiden Verdächtigen konnten im Zuge unserer aktuell verstärkten Streifentätigkeit auf frischer Tat erwischt werden.

Karl Pogutter (64) Kommandant der Polizei Linz.

Bisher unbescholten
Die 20-jährigen Linzer – sie sind österreichische Staatsbürger – gaben den Vorfall zu und erklärten auch gegenüber den Beamten, dass sie die Israel-Fahne nicht vor dem Rathaus hängen sehen wollen. Gegen sie wird nun wegen Herabwürdigung fremder Symbole (Paragraf 317, StGB) ermittelt. „Die beiden Männer waren bisher nicht amtsbekannt“, sagt der Linzer Polizei-Kommandant Karl Pogutter, der sich über das erfolgreiche Einschreiten seiner Kollegen freut. „Eine Folge, der aktuell verstärkten Streifentätigkeit.“

Die Israel-Flagge wurde übrigens kurz nach dem Vorfall wieder hochgezogen. Von insgesamt sieben Tätern bei drei Schändungen konnte die Polizei immerhin sechs Verdächtige rasch ausforschen. Gesucht wird noch ein Jugendlicher, der am 22. Oktober die Flagge mit den Füßen über den Boden gezogen hatte.

Lesen Sie auch den Kommentar von „Krone“-Redakteur Jürgen Pachner zu diesem Thema

(Bild: Krone KREATIV/Alexander Schwarzl, Markus Wenzel)

Nur Antisemiten schänden Davidsterne
Es ist nicht „nur ein Stück Stoff“, wie von „Beschwichtigern“ gern verharmlosend angeführt wird, wenn es darum geht, Schändungen von Israel-Flaggen kleinzureden. „Ein Stück Stoff“ war es nur, als noch kein Davidstern und die blau-weißen Landesfarben des Staates Israel aufgedruckt waren.
Jener Davidstern, wie ihn Juden während des Dritten Reiches verpflichtend auf der Kleidung tragen mussten, somit automatisch als vogelfrei deklariert wurden. Daher: Wer heute Davidsterne zerreißt, verbrennt oder durch den Schmutz zerrt, ist nichts anderes als ein Antisemit!

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