Schrieb Brief an Sohn

Leiche des Amokläufers von Maine gefunden

Ausland
28.10.2023 06:00

Endlich Gewissheit nach 48 Stunden Angst: Der mutmaßliche Schütze des Massakers mit 18 Toten im US-Bundesstaat Maine ist nicht mehr am Leben. Die Polizei fand die Leiche des Tatverdächtigen am Freitagabend (Ortszeit), wie die örtlichen Behörden mitteilten. Anscheinend hatte der Mann nach seiner Bluttat Suizid begangen. Sein jüngstes Opfer war erst 14 Jahre alt. 

„Ich atme heute Abend auf“, sagte die Gouverneurin von Maine, Janet Mills. Der Verdächtige stelle nun keine Bedrohung mehr dar. Cards Leiche wurde mit einem Kopfschuss in einem Wald in Lisbon entdeckt. Der Fundort befindet sich laut dem US-Fernsehsender CNN nahe einer Recyclinganlage, in der der Schütze bis vor Kurzem gearbeitet haben soll.

„Heute Abend sind wir dankbar, dass Lewiston und die umliegenden Gemeinden sicher sind, nachdem die Menschen qualvolle Tage in ihren Häusern verbracht haben“, teilte US-Präsident Joe Biden nach dem Fund der Leiche mit. Zahlreiche „tapfere Polizeibeamte“ hätten rund um die Uhr gearbeitet, um den Verdächtigen zu finden.

Hunderte Soldaten und Polizisten suchen Robert Card. (Bild: JOE RAEDLE)
Hunderte Soldaten und Polizisten suchen Robert Card.
Hunderte Soldaten und Polizisten suchen Robert Card. (Bild: AFP. AP)
Hunderte Soldaten und Polizisten suchen Robert Card.

Weiter Rätselraten um Motiv
Unklar ist indes weiterhin das Motiv für die entsetzliche Tat. Die Behörden gaben in einer Pressekonferenz am späten Freitagabend nur wenige Details bekannt, am Samstag sollte es eine weitere Pressekonferenz geben. Laut Medienberichten soll sich Card kurz vor dem Blutbad von seiner Freundin getrennt haben und mit dieser oft an den späteren Tatorten gewesen sein - von den Behörden wurde das jedoch noch nicht bestätigt.

Behörden verhängten eine Art Ausgangssperre nach Tat
Der Schütze hatte am Mittwochabend in einem Freizeitzentrum und in einem Grillrestaurant in der Kleinstadt Lewiston das Feuer eröffnet - die „Krone“ hat berichtet. Anschließend entkam er, seine Spur verlor sich in der waldreichen Umgebung. In der ländlichen Gegend in dem nördlichen Bundesstaat herrschte nach der Tat Ausnahmezustand - das öffentliche Leben kam praktisch zum Erliegen. Die Behörden verhängten eine Art Ausgangssperre und forderten Zehntausende Menschen in mehreren Gemeinden auf, ihre Häuser nicht zu verlassen. Schulen und Geschäfte blieben aus Furcht vor dem verschollenen Täter geschlossen. Erst am Freitagabend (Ortszeit) wurde die Anordnung aufgehoben.

Im Zuge der Großfahndung umstellten Dutzende Polizisten am Donnerstagabend (Ortszeit) vorübergehend ein Haus, das der Familie des Tatverdächtigen gehört. Die Polizei setzte Drohnen, einen Hubschrauber und gepanzerte Fahrzeuge ein und forderte per Lautsprecher: „Bitte kommen Sie heraus“ und „Wir wollen nicht, dass jemand verletzt wird.“

Brief an Sohn sichergestellt
Ein Brief an den Sohn des Täters konnte sichergestellt werden. Dass es sich hierbei um einen Abschiedsbrief handelt, wurde noch nicht bestätigt. Der 40-Jährige diente bei der US-Armee und gilt als psychisch krank. Medienberichten zufolge war Card im Sommer für zwei Wochen in psychiatrischer Behandlung. Experten stufen ihn als äußerst gefährlich ein.

Der Täter fühlte sich in seinem Revier besonders sicher, wie sein Nachbar Rick Goddard der „New York Post“ bestätigte: „Ich meine, er ist hier aufgewachsen. Er kennt die Gegend sehr gut. Er ist in der Lage, sich lange Zeit zu verstecken, wenn er nicht erwischt werden will. Es gibt viele Orte, an denen man im Wald sein kann, ohne gesehen zu werden.“

„Familie als Waffenfanatiker stadtbekannt“
Ein Bekannter von Card beschreibt die Familie als „Waffenfanatiker“, die rechtsgerichteten Milizen nahestehen. „Es ist stadtbekannt, dass man sich von ihr fernhalten sollte.“

Jüngstes Opfer war erst 14 Jahre alt
Die Behörden gaben am Freitag auch die Namen der 18 Todesopfer bekannt. Das jüngste wurde demnach nur 14 Jahre alt, das älteste war 76. Zudem wurden in den vergangenen Tagen immer mehr furchtbare Details über die Tat bekannt, da Augenzeugen ihre Erlebnisse schilderten. „Ich kroch um die Ecke, hatte aber zu diesem Zeitpunkt schon eine Schusswunde im Arm“, sagte Jennifer Zanca, die zum Tatzeitpunkt mit Freunden in dem Grillrestaurant war. Sie habe sich schließlich hinter einer Mülltonne versteckt. „Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll, denn das passiert einfach immer wieder, und es muss Lösungen geben.“

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