Literaturverfilmung

Starker jüdischer Feminismus in „Die Mittagsfrau“

Unterhaltung
26.10.2023 09:00

Der Bestseller der Autorin Julia Franck wurde mit dem deutschen Buchpreis ausgezeichnet. In der Verfilmung von „Die Mittagsfrau“ (von Barbara Albert) wird die bewegende Geschichte einer Frau und Mutter erzählt, die gegen alle Widerstände kämpft und ihre Stärke unter Beweis stellt. Die „Krone“ schaute sich für Sie den Film vorab an. 

In Rückblenden erschließen sich uns Helenes Lebenskoordinaten: Da ist die Mutter, die über den Verlust ihrer Söhne im Krieg den Verstand verliert. Da die Verbundenheit zur älteren Schwester. Dann der Sprung ins ekstatische Berlin der Weimarer Republik. Lebensgier, Job und Studium - und eine sinnliche Liebesgeschichte mit tragischem Ausgang.

„Die Mittagsfrau“: Mala Emdes Darstellung einer Frau mit jüdischen Wurzeln in historisch bewegten Zeiten fesselt. (Bild: Wild Bunch Filmverleih)
„Die Mittagsfrau“: Mala Emdes Darstellung einer Frau mit jüdischen Wurzeln in historisch bewegten Zeiten fesselt.

Und schließlich die aufkeimende Nazi-Diktatur. Helene (Mala Emde) ist Jüdin, und ihre trotzige Eigenständigkeit kollidiert mit dem nationalsozialistischen Frauenbild. Eine Sicherheit verheißende Ehe empfindet sie bald als erstickend, ihre Mutterschaft ebenso.

Barbara Albert adaptiert den preisgekrönten titelgebenden Roman von Julia Franck als dramatische Familienchronik und wuchtet zugleich einen gewaltigen Brocken deutscher Geschichte, eingebunden in eine Sage, auf die Leinwand. Mala Emdes Selbstermächtigung gerät zur schauspielerischen Tour de Force, auf die typischen Insignien des Dritten Reichs verzichtet die Regisseurin. Lieber blickt sie auf den inneren Furor ihrer starken Protagonistin.

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