Verunreinigt, defekt oder einfach zu viele Gäste: Nicht alle Bäder und Flüsse in Niederösterreich erlauben aktuell den Sprung ins kühle Nass.
Bei Temperaturen rund um die 30-Grad-Marke zählt für viele nur eines: Abkühlung! Was bietet sich da besser an, als unsere Freibäder oder Flüsse. Doch Vorsicht: Aktuell kann nicht überall nach Herzenslust geplanscht werden.
Maximal 200 Personen
„Bitte durchzählen!“, heißt es im Kuenringerbad in Dürnstein. Um die Wasserqualität nicht zu beeinträchtigen, dürfen sich heuer nur mehr maximal 40 Personen gleichzeitig im Wasser aufhalten, pro Tag sind nur 200 Besucher zugelassen. Das Bad-Personal kontrolliere diese Begrenzungen aktiv, wie es in der Wachau-Gemeinde heißt. Der Hintergrund: In den vergangenen Jahren musste das vollbiologische Bad immer wieder wochenlang gesperrt werden, der Unmut wurde immer größer. Auch stärkere Pumpen sind heuer im Einsatz.
Ein ähnliches Problem hat auch Pyhra im Bezirk St. Pölten. Dort kämpft man seit einer Grenzwertüberschreitung in der Naturbadeanlage vor knapp zwei Wochen damit, zumindest zum Ferienbeginn öffnen zu können. Auch dort ist es in den vergangenen Jahren häufig zu temporären Sperren gekommen. Ein Sonnenbaden ist allerdings möglich, zudem eröffnet dort mit Juli ein „Escape Room“ – zumindest abseits vom Schwimmen wird dort weiterhin etwas geboten.
Kanal defekt
Ganz andere Probleme hat man an der Pielach in Melk. Hier wurde ein durch das Hochwasser verursachter Leitungsschaden wieder akut. Nach einer provisorischen Reparatur kam es zuletzt wieder durch die Verformung des Kanals vermehrt zu einem Rückstau der Schmutzwässer. Eine Fachfirma pumpt dieses regelmäßig ab, das Intervall muss bis zur endgültigen Herstellung eines neuen Pumpwerks aber nun massiv verkürzt werden.
Daher gilt von der Spielberger Wehr bis zur Pielachmündung ein Badeverbot. „Parallel wird nun zudem untersucht, ob bis zur endgültigen Lösung der neuen Dükerleitung samt Pumpwerk, das eine höhere sechsstellige Summe kosten wird, eine provisorische Abwasserpumpe oder ein Leitungsprovisorium über die Pielachbrücke möglich ist“, so Vizebürgermeister Wolfgang Kaufmann.
Wer indes in Gänserndorf baden gehen möchte, kann das ohnehin nur indoor – aber nicht jetzt. Denn aufgrund einer Evaluierung der Gästezahlen ist das Regionalbad von 28. Juni bis 8. September zu. In dieser Zeit wird zumindest auch eine Stiege beim großen Schwimmbecken installiert und Adaptierungen im Lehrschwimmbecken durchgeführt.
Seit Jahren Badeverbot
Weiterhin verboten bleibt außerdem das Baden im Steinbruchsee bei Perchtoldsdorf im Bezirk Mödling. In dem Naturschutzgebiet Teufelstein-Fischerwiesen suchen immer wieder Erholungssuchende auch Abkühlung und missachten das Betretungsverbot. In der Vergangenheit waren bis zu 500 Personen an einem einzigen Wochenende trotzdem dort. Seit Jahren versucht dort ein Verein, ein legales Baden unter strengen Vorgaben zu ermöglichen – vorerst aber weiter vergebens.
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