Zu viel Alkohol und blinde Zerstörungswut! Noch Unbekannte zertrümmerten im bekannten Salzburger Zwergerlgarten eine wertvolle Skulptur aus Marmor. Noch fehlt von den Tätern jede Spur, die Polizei ermittelt ...
„Wer macht denn bitte so etwas?“ Peter Ebner, Obergärtner des Salzburger Mirabellgartens, kann nur den Kopf schütteln. Er versteht auch am Tag danach die Welt nicht mehr. Unbekannte Vandalen haben in der Nacht auf Montag im beliebten Zwergerlgarten ihr Unwesen getrieben.
Sie ließen ihrer Zerstörungswut freien Lauf und rissen eine der bekannten Steinskulpturen um. Der mehr als 320 Jahre alte Zwerg aus feinstem Untersberger Marmor liegt nun am Boden. Der linke Steinfuß ist zerbrochen, ebenso der massive Sockel. „Da braucht es viel Kraft, alleine schafft man das wohl nicht“, meint Ebner.
Fakt ist: Vor ihrem Vandalenakt haben sich die Unbekannten ordentlich Mut angetrunken. Als Obergärtner Ebner samt Polizei am Montag den Tatort besichtigte, lagen unweit des kaputten Zwergs eine leere Vodkaflasche sowie mehrere Bierdosen. „Eigentlich wird der Zwergerlgarten am Abend immer zugesperrt. Wenn man will, kommt man aber schon herein“, sagt Ebner. Eine Video-Überwachung in der bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebten Ruheoase gibt es nicht. Die Täter konnten daher flüchten, jetzt ermittelt die Polizei.
Ersten Einschätzungen zufolge können Experten die wertvolle Statue reparieren. „Der Abtransport wird nicht leicht werden. Der kaputte Zwerg wiegt um die 600 Kilogramm, da brauchen wir sicher einen Kran“, legt sich der Obergärtner fest.
Für diese massiven Beschädigungen braucht es wirklich viel Kraft. Einer alleine schafft das wohl gar nicht.
Peter Ebner, Obergärtner Mirabellgarten
Zwerg hat einen Wert von 500.000 Euro
Der ramponierte Zwerg ist einer der vielen Theaterzwerge, die auf Vorlagen des französischen Kupferstechers Jacques Callot zurückgehen. Geschaffen wurden sie im 18. Jahrhundert, später versteigerte man sie – ehe sie die Stadt zu Beginn der 1920er Jahre nach und nach zurückkaufte. Die steinernen Zwerge haben pro Stück einen geschätzten Wert von mehr als 500.000 Euro.
Erst im April dieses Jahres enthüllte man zwei neue Skulpturen, beides Kopien der wertvollen Originale. Damit standen beim Schloss Mirabell 19 Zwerge – ehe die dreisten Vodka-Vandalen ausrückten.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.