Noch bis Montag

Urschl hat auch die bunte Tschreapn für den Herd

Kärnten
22.10.2023 15:03

Frohe Bummellaune herrscht auf dem 719. Ursulamarkt: Praktisches, Kurioses, Seltenes und Schönes bieten Fieranten und Flohmarktstandler in der Landeshauptstadt feil.

Die Fieranten, die Samstagfrüh auf dem Klagenfurter Messeareal die letzten Kleiderständer und Verkaufstische für die Marktbummler herrichten, strahlen: „Kein Regen! Die Sonne blinzelt hervor!“

Mit flotter Marschmusik zieht die Stadtkapelle Klagenfurt ein, ein kleiner Bub spielt auf seinem gerade eben erworbenen Tambourin begeistert mit, die „Lindwürmer“ drehen sich im Tanz, Martin und Johannes spielen auf ihren Quetschn.

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Der Ursulamarkt hat eine Riesentradition und ist beliebt wie eh und je. Hier gilt der Alpen-Adria-Gedanke und der Markt ist ein Treffpunkt für alle Generationen.

Christian Scheider, Bürgermeister und Marktreferent von Klagenfurt

Als Zeichen des freien Marktes und fairen Handels enthüllt Marktreferent Bürgermeister Christian Scheider die Freyung. Hobbyhistoriker Reinhold Gasper hat den im 18. Jahrhundert angefertigten Arm mit dem Schwert wiederentdeckt und seitdem ist die Enthüllung der feierliche Höhepunkt der Eröffnung des dreitägigen Marktes.

„Der Ursulamarkt ist ein Fixtermin!“
Als begeisterte Ursulamarktbesucherin outet sich Landesvize Gaby Schaunig: „Ich habe als Kind in der Nähe gewohnt, meine Oma hieß Ursula, ich heiße mit zweitem Vornamen Ursula, die Emailletschreapn für die Milch bei uns auf dem Herd war von da, und auch die Strümpfe. Der Ursulamarkt ist ein Markt voller Herzlichkeit und immer ein Fixtermin für mich!“

Das ist der älteste und größte Krämermarkt Kärntens - er wird ja seit 1304 in Klagenfurt abgehalten und ist damit älter als die Stadt, die 2018 ihre ersten 500 Jahre gefeiert hat - auch für jährlich gut 100.000 Besucher. Sie finden dort alles, was sie brauchen, und alles, wie sie nie gesucht haben: Spezialputzfetzen werden neben Winkelschleifern angeboten, Dekoration aus Schwemmholz neben Hundehalsbändern in Leuchtfarben, Vorarlberger Speck neben nordafrikanischem Harissa-Gewürz, Allerheiligengestecke neben Gemüsehobel, Autopolitur, Weihrauch und Eierlikör.

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Statt dem Online-Handel gibt es hier am Ursulamarkt richtiges, persönliches Treffen und Plaudern.

Manfred Jantscher, Gemeinderat in Klagenfurt

Mehr als 300 Fieranten aus Österreich und dem EU-Raum, aber auch aus China, Peru und Indien bieten ihre Waren an. Altes, Antikes, Seltenes und Kurioses will in der Messehalle 2 auf dem Flohmarkt neue Besitzer finden.

Zur Stärkung gibt es heiße Maroni, Würstl, Langosund Kokosbusserln. Im kleinen Gaudepark vergnügen sich vor allem die jungen Marktbesucher. Denn der Ursulamarkt lockt alle Generationen an. Was die Generationen ebenfalls gemeinsam haben: Kaum jemand weiß, warum der Markt nach Ursula benannt ist.

Die Heilige, die 11.000 Jungfrauen und die Tuchhändler
Die Königstochter hatte sich im 4. Jahrhundert Christus geweiht, wollte daher nicht heiraten und pilgerte stattdessen nach Rom - mit 11.000 Jungfrauen, wie die Legende erzählt. Auf der Rückreise wurden die Wallfahrerinnen in Köln von den Hunnen niedergemetzelt. Ursula wurde mit einem Pfeil erschossen. Seit dem Mittelalter wird sie als Patronin der Tuchhändler verehrt, womit sich der Kreis zum Markt schließt.

Damit Sie sich nicht denken müssen: „Hintennach reitet die alte Urschel“, also „Im Nachhinein ist man immer klüger“, gehen Sie doch auf den Ursulamarkt!

Noch bis einschließlich Montag bummeln
Der von der „Kärntner Krone“ präsentierte Ursulamarkt lockt noch am Sonntag, 22. Oktober, und Montag, 23. Oktober, zum Bummeln auf das Klagenfurter Messegelände (von 7 bis 19 Uhr).

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