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20.10.2023 08:03

Ziel der israelischen Offensive im Gazastreifen ist die Ausschaltung der Hamas-Führung. Unter ihnen auch Hamas-Chef Yahya al-Sinwar, den die Armee-Führung bereits zum „lebenden Toten“ (Dead man walking) erklärt hat: Ein Überblick über lebendige und tote Köpfe der Terrorbrigaden, die auf Israels Abschussliste stehen und standen.

Mit Yahya Sinwar ist bereits vor Jahren ein politischer Hardliner mit extremen Positionen an die Spitze der radikal-islamischen Palästinenserorganisation im Gazastreifen gewählt worden. Sinwar ist ein Gründungsmitglied des militärischen Arms der Hamas, der Kassam-Brigaden. Sein Ziel: Die Vernichtung Israels.

„Er vertritt die radikalste und extremste Linie in der Hamas“, sagt Sicherheitsexperte Kobi Michael vom Institut für israelische Sicherheitsstudien. Sinwar wird vom Iran unterstützt, er zieht die iranische Achse und die Kooperation mit dem Terrornetzwerk Islamischer Staat in Sinai vor. 

Bei Gefangenenaustausch frei gepresst
Die Familie von Sinwar stammt ursprünglich aus der heute israelischen Küstenstadt Ashkelon. Der 60-Jährige wurde in Khan Younis im südlichen Gazastreifen geboren. Er studierte an der Islamischen Universität in Gaza, wo er Vorsitzender der Studentenvertretung war. Er wurde wegen der Beteiligung an der Entführung und Tötung des israelischen Soldaten Nahschon Wachsman im Jahr 1994 zu viermal lebenslanger Haft verurteilt.

2011 kam er im Zuge des Gefangenenaustausches für den israelischen Soldaten Gilad Shalit frei. Der junge Mann war 2006 von der Hamas durch einen Tunnel in den Gazasteifen verschleppt und dort festgehalten worden. Sinwars Bruder soll an der Entführung Shalits beteiligt gewesen sein. Nach der Haftentlassung wurde Sinwar zu einer wichtigen Figur in der Gesamtorganisation. Dabei stellte er die Verbindung zwischen den Kassam-Brigaden und dem politischen Arm der Hamas dar.

„Mastermind“ des Massakers
Gemeinsam mit Sinwar ist Mohammed Deif Israels Staatsfeind Nummer eins, steht auf der Fahndungsliste seit rund 20 Jahren ganz oben. Dass der mittlerweile 58-jährige Palästinenser nicht zu fassen ist, nagt sowohl an der Moral als auch am Ansehen des israelischen Geheimdienstes. Vor allem seit dem 7. Oktober, als die Hamas-Terrororganisation über 1300 Israelis tötete. Unter der Leitung von Mohammed Deif. Eine Hamas-nahe Quelle sagte der Nachrichtenagentur Reuters: „Es gibt zwei Menschen hinter der Operation, aber nur ein Mastermind“.

Deif hat eine ähnliche Vergangenheit wie Sinwar, studierte in Gaza, war in Haft, bekam israelische Bomben hautnah mit. Er organisierte Selbstmordanschläge, stieg 2002 zum Anführer der Kassam-Brigaden auf, nachdem sein Vorgänger Saleh Shehada bei einem israelischen Bombenangriff ums Leben gekommen war. Er überlebte, inzwischen soll er keine Beine mehr und nur ein Auge mehr haben.

Steuerung aus dem Ausland
Ein wichtiger Teil der Hamas-Führung hält sich allerdings nicht im Gazastreifen, sondern in arabischen Staaten auf. Hamas-Auslandschef Ismail Hanija (61) befindet sich etwa im befreundeten Katar. Obwohl ihn Israels Auslandsgeheimdienst Mossad seit Jahren jagt, ist er keinesfalls öffentlichkeitsscheu. Er fühlt sich so sicher, dass er am Samstag in Doha den iranischen Außenminister getroffen hat, um mit ihm über eine „Widerstandsachse“ zu sprechen. Der Vater von 13 Kindern steht in den USA auf der Liste globaler Verbrecher, er unterhält rege Beziehungen zum syrischen Regime und zu Saudi-Arabien und ist vor allem in einem sehr geschickt: Im Geld sammeln. 

Laut Forbes rangiert die Hamas mit einem Jahresumsatz von einer Milliarde US-Dollar auf Platz zwei der reichsten Terror-Organisationen der Welt.

Spannendes Detail aus dem Jahre 2014: Trotz Todfeindschaft behandelten israelische Ärzte eine der 13 Töchter Hanijas in einem israelischen Krankenhaus. Das Kind war akut erkrankt, eine OP dieser Art war in Gaza nicht möglich. Die „humanitäre Geste Israels“ wurde in Israel gefeiert. Immer wieder kommen solche Aktionen vor, die Israel natürlich auch PR-mäßig verwendet. 

Chef des bewaffneten Hamas-Arms
Ein weiterer ranghoher Hamas-Führer, Saleh al-Aruri, lebt in Beirut oder in der Türkei. Al-Aruri gilt als zuständig für Aktivitäten des bewaffneten Hamas-Arms im Westjordanland. Auch dort hat sich die Lage seit dem Massaker in Israels Grenzgebiet und den israelischen Gegenangriffen vor mehr als einer Woche noch einmal deutlich zugespitzt. Am 8. Oktober sagte er nach dem Terror-Angriff der Hamas: „Wir sind auf alle Optionen vorbereitet, auch auf einen totalen Krieg.“

Bei den aktuellen israelischen Angriffen wurde mittlerweile ein ranghohes Mitglied getötet, die Bomben galten Osama Mazini, dem Chef des wichtigen Schura-Rates. Der Rat wählt das Politbüro der Hamas, das wiederum die oberste Entscheidungsinstanz der im Gazastreifen herrschenden Organisation ist. Der Mann sei für die zahlreichen Geiselnahmen verantwortlich gewesen und habe terroristische Aktivitäten gegen Israel geleitet, hieß es. Am Vortag hatte das israelische Militär bereits den regionalen Chef des Hamas-Geheimdienstes getötet.

Führender Militärkommandant tot
Dienstnachmittag meldete die Hamas selbst einen hochkarätigen Verlust: Bei einem Bombenangriff soll Ayman Nofal, Mitglied des Allgemeinen Militärrats der Terrorgruppe, bei einem Angriff im Flüchtlingslager Bureij getötet worden sein. Israel hat sich zunächst dazu nicht geäußert.

Nofal galt als „Gehirn“ gemeinsamer Operationen aller Streitkräfte der Hamas und der vielen Splittergruppen - unter anderem der Jerusalem Brigaden, der Heiligen Krieger, der Al-Ansar-Brigaden und der Abu-Ali-Mustafa-Brigaden.

Die israelischen Verteidigungskräfte haben sich noch nicht zu dem Attentat geäußert.

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