Apameh Schönauer ist Miss Germany 2024. Die Berlinerin mit iranischen Wurzeln ist 39 Jahre alt und Architektin. Doch ihre Kür hat auch dunkle Seiten: Seit ihrem Sieg ist Schönauer im Netz und in den sozialen Medien einer Flut von Hass und Hetze ausgesetzt.
„Ich habe bei der Miss Germany teilgenommen, weil ich gerne etwas verändern wollte. Ich habe eine kleine Tochter, die ist zwei Jahre alt und ich habe das Gefühl gehabt, ich will Verantwortung übernehmen, damit ich ein Vorbild für sie bin. Und außerdem haben mich immer die starken iranischen Frauen motiviert, die jeden Tag auf die Straße gehen und für ihre Freiheit kämpfen. Und das waren die Gründe, warum ich gesagt habe, ich muss auch mal was tun und etwas bewegen“, sagt sie im Interview mit der AFP.
Hatte „keine Ahnung, dass es so dolle wird“
Die dunkle Seite ihrer Kür zur Miss Germany: Seit ihrem Sieg ist Apameh Schönauer im Netz und in den sozialen Medien einer Flut von Hass und Hetze ausgesetzt.
„Ich wusste natürlich, dass ich ein bisschen Gegenwind bekomme, aber nicht so. Dass das so dolle wird, hatte ich keine Ahnung, aber damit zeigt es mir, dass mein Thema gerade nicht wichtiger sein könnte, als es jetzt aktuell ist“, so Apameh.
„Sollen sich mit mir an den Tisch setzen“
Sie erklärt weiter: „Diese Nachrichten sind so oberflächlich, dass ich nichts damit anfangen kann. Und diese Menschen, die dahinter sind, sind in meinen Augen … Das ist sehr, sehr traurig, weil, wenn die sich trauen, sollen sie sich mit mir an den Tisch setzen und wir sprechen konstruktiv, aber wenn sich jetzt jemand hinter seinem Bildschirm, hinter einem anonymen Namen versteckt, was soll ich dazu sagen? Ich verschwende meine Energie nicht damit.“
Lässt sich nicht entmutigen
Sie will sich dennoch nicht entmutigen lassen. „Meine Mission ist, junge Frauen mit Migrationshintergrund zu ermutigen, die beste Version ihrer selbst zu werden und stark zu sein. Und dabei steht bei mir im Vordergrund, die Themen Zukunft und Herkunft, also du darfst wieder in Herkunft vergessen, aber du musst jetzt in deine Zukunft schauen und versuchen, das bestmögliche zu machen“
Die Veranstalter des Wettbewerbs haben Schönauer ihre Solidarität bekundet. Sie seien sich sicher, die richtige Miss Germany gewählt zu haben, hieß es in einer Mitteilung.
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